Minchen

Baden
5. Juli 2009

Es ist warm, es ist sogar sehr warm, aber nicht mehr so brütend, wie die letzen Tage. Am Badesee wird wohl alles zugeparkt sein, also machen wir uns mal wieder auf in den Königsforst. Wir fackeln nicht lange und nehmen gleich die Longe, Curly protestiert auch nur ganz kurz und steigt in den Anhänger, Minchen hinterher, wir können fahren. Ausserdem gibt es da noch etwas auszudiskutieren mit Curly. Am ersten Bach gibt es keine großen Probleme, Minchen schnuppert am Wasser, plantscht ein wenig, Curly springt mit einem großen Satz hinüber. Sandra schlägt vor, dass ich mit Minchen zügig durch den Bach reite und sie erst hinterher trinken lasse, damit Curly garnicht erst auf die Idee kommt, so ein Bach könnte etwas besonderes sein und tatsächlich, kaum ist Minchen durch den Bach klettert Curly hinterher. Nun darf Minchen noch ein wenig Wassertreten.
Mal ruhig, mal flott reiten wir eine mittelgroße Runde. Am Ende sieht Curly mal wieder aus, wie frisch gepellt, Minchen dagegen könnte direkt aus dem Regenwald kommen, sie trieft von den Ohrenspitzen bis zum Schweifansatz. Ach hätte ich doch nur einen Wasserschlauch hier, dann könnte ich sie einfach abspritzen. Aber Moment mal, da neben dem Parkplatz ist doch direkt der Bach und am Zuweg zur Gastwirtschaft gibt es auch einen guten Einstieg, probieren wir das? Ja, Curly war heute brav, wir versuchen das Nass.

Die Treppe hinunter, über die Brücke und schon steht Minchen am Wasser, aber Durst hat sie keinen, komisch. Vielleicht auf der anderen Seite der Brücke, da ist der Einstieg noch flacher. Minchen watet hinein und läßt sich die Hufe kühlen. Einen Schwamm müsste man haben. Oder Gummistiefel. Auf Trittsteinen balancierend turne ich um sie herum, kühle ihr die Beine, wasche ihr die Schweissränder aus dem Pelz, besprenkel die Sattellage, bespritze die Gurtlage und Minchen genießt! Einmal wenden bitte. Das hat sie irgendwie missverstanden, sie reibt den Kopf an meinem Bein, schubbelt sich die Ohren und die Augen, dass ich fast ins Wasser plumse. Ich halte mich an ihrer Mähne fest, ihr dicker Bauch wirft mich beinahe von den Steinen, als sie um mich herum tritt, noch ein Stückchen rückwärts, perfekt. Curly geht derweil grasen, während ich mich mit Minchen im Wasser tummle ohne nasse Füsse zu bekommen. Minchen läßt sich lieber Baden! Leider lag die Kamera schon im Auto, sonst gäbe es jetzt bestimmt ein paar lustige Bilder.

Erfrischt bringen wir die Pferde zurück zum Anhänger. Curly steigt sofort ein, noch bevor wir einen Gedanken an die Longe verschwendet haben, er hat wohl das nahende Gewitter gespürt, was wir noch nicht mal bemerkt haben, was uns aber auf der Autobahn einholt.

Kladdernass räumen wir das Auto aus, die Pferde stehen im strömenden Regen, ich muß noch misten. Endlich verzieht sich der Regen, die Sonne schaut nochmal hervor, bevor sie unter geht. Minchen nimmt ein ausgiebiges Bad im Hallensand, mit Fliegenmaske, damit der Sand nicht in die Augen kommt, jetzt geht es ihr so richtig gut.

Hach, das war ja wieder ein voll toller Tag.
und genau 17 km.

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