Gleich
gegenüber auf dem Reitplatz treffen wir auf die erste Aufgabe.
Einmal im Slalom um bunt mit Luftballons und Krepp geschmückte
Hindernisständer, dabei bunte Ringe einsammeln und die Eimer mit
Wasser füllen. Kling einfach, ist es aber nicht, denn in der
Gießkanne liegen ein paar Kiesel, klein und unscheinbar aber doch
sehr wirkungsvoll in ihrer Geräuschkulisse. Doch damit nicht
genug, in den Eimern liegen schon Luftballons.
Um den Reitplatz herum geht es ein kurzes Stückchen durch den
Wald. Im Wohngebiet säumt der Sperrmüll unseren Weg - prima,
da liegen ein paar alte Fahrradreifen, genau das, was ich brauche. Doch
schon sind wir wieder im Wald auf schönen Reitwegen. Große
Schilder geben die mögliche Gangart vor. Wir folgen dem Vorschlag
und traben an.
Himmelfahrt wird von manchen auch als Vatertag gefeiert, auch hier im
Wald treffen wir auf solch eine Gruppe. Ein kleiner Bach quert unseren
Weg. Da kommt ein Burgfräulein auf uns zu, stilecht mit weitem
Reifrock. Oh, das findet Minchen aber unheimlich. Mißtrauisch
beäugt sie das mittelalterliche Kostüm. Ringstechen
heißt die Aufgabe. Kein Problem für ein Fjordie.
Zurück geht es durch die Siedlung hinüber auf die andere
Seite der Straße. Dort müssen wir Hufeisen durch einen Ring
werfen, im Schritt, im Trab und im Galopp. Die nächste Aufgabe ist
schon schwieriger, bunte Bottcherkugeln mit Hilfe zweier Kescher
einsammeln und gleichzeitig Fjordie am Fressen hindern denn die Kugeln
liegen kreuz und quer verstreut auf dem Weg und in der Böschung
und da wächst herrliches saftiges grünes Gras.
Über Wiesen und Felder führt der Weg zurück zum Gut.
Auf
einer großen Wiese ist schon der Trail mit 10 Aufgaben errichtet.
Ein großzügiges U aus Flatterband, wie gemein, denn
windstill ist es nicht gerade, balancieren über Hindernisstangen,
Holzbohlen, Plastikplane mit Tablett in der Hand, Plastiktüten von
einem Sonnenschirm angeln (der sich prima drehen läßt,
während das Pferdi still steht - braves Minchen) oder Pferd per
Möhrenangel durch ein Hütchenlabyrinth steuern. Ein einfacher
kleiner winziger Sprung war auch dabei, aber Minchen hat sich in den
Kopf gesetzt, daß sie nicht springt. Nein, sie springt nicht,
nein, sie steigt auch nicht darüber, nein, sie hebt auch nicht die
Füße, die übt - die Bergziege. Ganz eng setzt sie ihre
Hufe, lehnt sich immer weiter vor, bis das Karpalgelenk die Stange
berührt, und aus der Auflage schiebt. Plums liegt die Stange im
Gras. Erledigt. Die Aufgaben waren phantasievoll, vielfältig und
immer hübsch bunt.
Im
Ziel. Hier galt es noch in der Theorie zu glänzen. Die 5 Punkte
der Ausbildungskala des Pferdes? Oder wie heißt der deutsche
Bundespräsident? Puh, geschafft.
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