Unser erster Hängertreff des VFD Leverkusen-Solingen führte
uns nach Dabringhausen zum Islandpferdegestüt Lindscheid. Ich
glaube, den Weg würde ich nicht so einfach wiederfinden, aber bei
tollem Wetter dürfte der Parkplatz auch ziemlich voll werden. Den
Reittrack hat Ulrich für Euch auf GPSies hinterlegt, aber das ist
eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.
Zugig ist es hier oben, ein kräftiger Wind weht uns um die Ohren,
er läßt die Pferdemähnen stehen und färbt unsere
Wangen rosa. Laßt uns schnell aufbrechen, im Wald sind wir
geschützt. Hinab über Geröll und Schutt kraxeln die
Pferde, der Wind pfeift in den Bäumen, ob das gut geht? Aber so
feste ist es nicht, im Wald ist es ruhiger und der Wind ist bald
vergessen, nur die Pferde vergessen nicht, luftig drehen sie die Ohren,
mal in die eine, mal in die andere Richtung. Horch, was war das
für ein Geräusch, knack, da läuft ein
Spaziergänger, dort raschelt etwas im Laub. Vor uns
plätschert die erste Furt, eine von vielen Bachdurchquerungen im
Eifgental.
Keines unserer vierbeinigen Kameraden hat ein Problem damit, doch
zuerst lassen wir eine Wanderschar passieren, immer mehr Leute wandern
an uns vorüber, lang und länger wird die Wanderschaft. Nun
können wir hinterher. Bummeln wir hinter den Wanderern her? Nein,
wir nehmen eine etwas andere Route. Unter einem Baum hindurch der
Einstieg in den Bach, das ist mir unheimlich und Arfa auch, Arfa ist
viel größer als unsere Ponies. Tarpan nimmt den Einstieg
weiter links, doch da ist es sehr schlammig, Arfa traut dem nicht uns
schon bleibt ein Schuh stecken, wie ärgerlich. Ich probiere es mit
Minchen nach rechts, dort sieht es fester aus, ja hier ist es prima,
hier ist es überhaupt kein Problem, schnell den anderen hinterher,
unter einem dicken Baum hindurchgetaucht, in die Sicherheit der Herde.
Aber was ist das? Arfa schaut nach links den Ponies hinterher, rechts
der Böschung traut sie nicht so recht, sie ist noch jung und
albern. Also kehre ich mit Minchen zurück, Minchen als Fels in der
Brandung gibt ihr vielleicht den nötigen Mut. Birgit sitzt ab uns
steuert Arfa die Böschung hinab ans steinige Ufer. Doch der Bach
ist tief und breit, lieber läßt sie sich von ihrem Roß
hinüber tragen. Mit vor Aufregung zitternden Beinen, unsicher,
erschrocken über die eigene Courage blickt das junge Pferd um
sich. Kaum hat die Reiterin einen Fuß im Steigbügel,
spring Arfa die Böschung wieder hinauf, schaut hinüber zu den
Ponies am anderen Ufer. Also nochmal das Ganze, diesmal mit mehr
Glück. Sie tastet sich die Böschung hinab, Birgit sitzt auf
und Arfa folgt Minchen durch die Fluten. Sogar unter dem Baum hindurch
passen die beiden ganz knapp.
Nun geht es wieder hinauf, eifrig klettern die Ponies in ihren zottigen
Pelzen, urzeitgleich, fünf Bären im Winterpelz fünf
Kuschelmonster in fuchs, falb, grau, braun und fast schwarz. Tarpan
möchte vorne sein, doch Mina auch, so laufen sie zügig im
Schritt. Doch immer vorne an läuft Lotte, das Raubtier. Immer
wieder sichernd, auf keinen Fall ihre Chefin aus den Augen verlierend
trabt sie geschwind vorne weg.
Eine sehr harmonische Gruppe, das Tempo paßt, friedlich sind sie
zueinander, die fünf Fellnasen und das eine mit der Spürnase.
Viel Wasser, viel Wald, Hügel und Bäume, schmale Passagen und
breite Waldwege, hart geschotterte Furten, spitze Steine, weicher
federnder Waldboden, vermorschtes Holz, modriger Geruch,
Pferdeschweiß, Leder und Schafspelz vereinen sich zum
unvergleichlichen charakteristischen Duft, der Frühling naht,
trockenes braunes verwelkendes
Laub, sogar Schnee und Eisreste finden wir hie und da.
Im Wald ist es angenehm wenn auch nicht gerade warm, auf dem Parkplatz
ist es zugig und kalt.
Reiten ist Wille ins Weite, in die
Unendlichkeit, leider sind die Felder noch etwas trostlos. Obwohl,
mir
war, als hätte ich heute morgen die ersten Krokusse gesichtet.
Zurück an den Anhängern werden die Ponies eingedeckt und aus
dem Wind genommen, etwas verschwitzt sind sie schon. Wir haben uns mit
Tee und Kuchen eingedeckt, den wir nun verzehren. Gemütlich ist es
im Windschatten der Anhänger.
Viel Wasser, aber keines von oben. Das war ein sehr schöner Tag
und ich glaube, der Hängertreff sollte eine feste Einrichtung in
unserem Terminkalender werden.