Landessternwanderritt 2010

Unser Wanderritt nach Detmold
10.-20. August 2010

Ziel
Strecke
Tempo
Zeit
Bergauf
GPSies


Wuppertal
29 km
4,6 km/h
9 h
731 m
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Ennepetal
26 km
4,4 km/h
7 3/4 h
638 m
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Iserlohn
36,9 km
4,4 km/h
10 h
1070 m
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Leveringhausen
28,7 km
4,3 km/h
8 1/2 h
906 m
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Arnsberg
31,2 km
4,5 km/h
8 3/4 h
568 m
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Warstein
39 km
4,6 km/h
11 h
934 m
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Rüthen
27,5 km
4,5 km/h
7 h
253 m
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Paderborn
36,2 km
4,8 km/h
9 h
328 m
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Schlangen
31,5 km
4,6 km/h
8 h
590 m
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Detmold
29,4 km
4,4 km/h
8 h
430 m
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LWL Freilichtmuseum
19,9 km
4,5 km/h
5 h
355 m
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Gesamt
335,3 km
4,5 km/h
11 Tage
6803 m



Tag 1: Ziel Wuppertal
Es geht los, der große Tag ist da, unser lang ersehnter Urlaub geht an den Start, hurra. Die Ponies sehen das ein wenig anders, Bummelponies, es ist warm, es ist schwül, es ist heiß, später bedeckt, da laufen sie besser. Am Tierheim werden weiße Styroporkartons umgestapelt, das irritiert Minchen, sie scheut, stürzt, der Schuh ist kaputt. Flicken ist angesagt, na, das geht ja gut los, hoffentlich reichen die Bänder, zum Glück habe ich Ersatzteile dabei. Das Wasser des Sengbach schmeckt nicht, oder die Ponies haben einfach keinen Durst. An der Wupper entlang, da gibt es "neuerdings" einen Abzweig Fähre, da kommen wir aber nicht weiter, also zurück und den Reitweg unter der Müngstener Brücke gewählt. Hier kennt Minchen sich noch aus, hier haben wir schon einmal einen Wanderritt gemacht, daber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes mal erzählt werden soll. Sie kennt die Gegend, weiss, da kommt ein Stall, wo man übernachten kann, beschleunigt ihre Schritte. Die Gelpe schmeckt schon viel besser, da haben die Ponies auch schon ein paar Kilometer hinter sich. Den letzen Anstieg gehen wir zu Fuß. Herzlicher Empfang bei Sabine Maurer. Die Ponies bekommen eine riesige Wiese, Tarpan wälzt sich gleich in der Fahrspur ausgiebigst, jetzt brauchen wir auch noch das Blauspray, denn er hat sich mit dem Kopf an einem Stein geschrammt. Lecker Pizza für die Reiter.

Nachts gerate ich in Sorge um die Ponies, da ist sooo viel Gras auf der Wiese, so viel haben die Zwei den ganzen Sommer nicht gesehen, das sind die beiden doch garnicht gewohnt. Aber was soll ich machen mitten in der Nacht und wohin mit den Ponies? Also lege ich mich wieder hin, träume von Beratern und Stellensuche und Vorstellungsgesprächen und Umzügen... keine gute Nacht für mich.

Tag 2: Ziel Ennepetal
Sabine und Hippo reiten ein Stück mit, der Dauer-Nieselregen geht in Schauer über, um elf soll es aufhören, das tut es auch. Sehr schön ist es über die Höhen, durch den Bach. Später kommt die Sonne raus, alles trocken in Hiöfer. Abschied von Sabine, Graspause für die Ponies, Mina schläft lieber, die hat ja die ganze Nacht Gras gehabt. Kaum ist es trocken bekomme ich schon wieder Eishunger, wir sind heute noch keinem Eiswagen begegnet. Doch kaum zu Ende gedacht, was ist das, da steht der BoFrost Wagen am Waldesrand zur Mittagspause, ob er uns eine kleine Eispackung verkaufen kann? Ja, er kann und macht das auch, ui, da freuen wir uns aber.
Ziel erreicht, die Ponies kommen auf die Wiese, für die Nacht holen wir sie aber rein, der Offenstall ist ja leer, da kann ich wenigstens ruhig Schlafen. Langsam schüttele ich meine Sorgen ab, befreie ich mich von den Lasten des Alltags, sogar richtiges Urlaubsfeeling kommt auf. Eines Tages werde ich doch noch Zigeuner. Im Quartier gibt es einen Computer, da kann ich die geplante Strecke begutachten und in meine Karte übertragen, Quer über die Höhenlinien führt die Strecke zum Teil, da muß ich spontan aber ein wenig dran feilen. Schaun mer mal, da fällt mir schon was ein.
Warmes Abendessen für die Reiter, wir werden wirklich fürstlich bekocht auf diesem Ritt. Ein Gewitter zieht auf, die Ponies werden in den Offenstall umquartiert, Minchen beobachtet neugierig ein Ziege, das stört uns aber nicht weiter. Sie bekommen Heu und Stroh. Viel mehr stören mich die Beulen in Minchens Gurtlage. die machen mir wirklich Sorgen, die sind sogar schon warm. Vielleicht hätte ich vor dem Ritt doch öfter mal mit Sattel reiten sollen.

Tag 3: Ziel Iserlohn
Den Äppeln nach zu urteilen haben die Ponies die Nacht auf der Terrasse verbracht. Die Ponies sind trocken und haben gut geschlafen, sie sind heute munter unterwegs. Ich bekomme wegen der Beulen einen ausgeschnittenen Gurt geliehen und ziehe ihn auch nicht so stramm, das Aufsitzen wird zur akrobatischen Aktion, Ulrich hält vom Sattel aus gegen, was man mit unseren Ponies so alles machen kann... Der Gurt ist eine Super-Idee, am Abend sind die Beulen schon viel kleiner. Bergab gehe ich konsequent zu Fuß, das belastet die Gurtlage nicht so.

Heute begleitet Erhard mit seinem Araber uns ein Stück bis Grüne. So finden wir die schönsten Wege. Es bleibt trocken, am Nachmittag wird es sogar sonnig. Viele Anhöhen gilt es zu meistern. Dahl haben wir zwischen den Brücken durchquert und mit der Hilfe von Ulrichs Navi eine Apotheke gefunden, ok, ich gebe zu, so ein Navi hat auch seine guten Seiten... ich habe Heparinsalbe gekauft, der Gurt ist wirklich Gold wert, die Beulen sind schon viel besser. Mina zieht gut durch heute. An einer Wanderkarte orientieren wir uns neu, den Aufstieg über den nächsten Berg wählen wir über den A8, der führt uns über wunderschöne Wege weit ab vom Verkehr.

Der sehr steile Anstieg zur Sauerlandlinie hoch wird mit einer spektakulären Aussicht belohnt und einer Graspause für die Ponies. Die Strapazen sind ein gutes Training für die geplante Packtierwanderung im Herbst. Die Kühe kommen neugierig näher. Wie machen uns an den Abstieg ins Nimmertal, um 18 Uhr sind wir im Nimmertal, eine Fabrik hinter uns, ein Berg vor der Nase. Wir studieren die Karte, können wir den Berg umgehen, können wir den Ponies das zumuten? Die Höhenlinien bilden fast eine schwarze Fläche, so dicht liegen sie. Aber wir sehen keine vernünftige Lösung (wenn ich genau gewußt hätte, wo die Ranch liegt...) Also machen wir uns auf den Weg, zu Fuß, denn es ist wirklich warm. Die Ponies sind sehr tapfer, aber durstig. Minchen hat eine Nase für Wasser, sie säuft auch noch aus der kleinsten Pfütze, stößt bis zur Quelle vor, wo sich eine kleine Grube gebildet hat. Gut, dass es die letzten Tage so viel geregnet hat, sonst wäre der Weg wirklich staubtrocken übel. Noch ein kurzer aber sehr steiler Anstieg, die Ponies müssen tüchtig klettern, geschafft. Nun führt der Weg über die Höhe, über Wiesen und Felder, am Schloßhotel vorbei dort zweigt eine schmale Straße ab, dieser müssen wir folgen. Die Strecke zieht sich und die Autos fahren viel zu schnell, dafür aber eine tolle Aussicht über die Lenne, Hohenlimburg. Es geht wieder Abwärts, ich fürchte schon, dass wir am nächsten Morgen die ganze Strecke zurück müssen.... fast sind wir wieder im Nimmertal... Plötzlich sehen wir Pferde, wir sind da, die Rainbow Hill Ranch liegt zu unseren Füßen. Das Appartment ist super, wir bestellen wieder Pizza. Die Boxen sind mit Spänen eingestreut, Heu gibt es reichlich und auch viel zu viel Kraftfutter, aber die Ponies haben heute richtig etwas geleistet. Vor der Nacht dürfen sie noch ein wenig raus, Tarpan ist bang vor dem Flattervorhang, aber Minchen geht vor, sie arrangieren sich.

Tag 4: Ziel Leveringhausen
Boah ist das schön hier. So habe ich mir das vorgestellt. Wir folgen der Höhenlinie, immer mit Blick auf die Lenne. Abenteuerliche Kraxelpfade, fast nur Wald, alles ist grün. Zwei Fehlabstiege, weil das Navi sagt, dass muß so sein, nur dass ich da eigentlich nicht lang wollte. Kommunikationsschwierigkeiten, zeig mal die Karte.
Ankunft am Schultenhof, das ist super, die Ponies kommen in den großen Laufstall, nebenan steht eine Ponieherde, wo auch Fjordpferde und Fohlen darunter sind. Die Herde springt munter über die Stufe im Kuhstall rauf und runter, Minchen tut sich da ein wenig schwerer, ich führe sich außen herum. Wir bekommen eine Käseplatte und morgens ein reichhaltiges Frühstücksbüffet.

Tag 5: Ziel Arnsberg
Wir finden superschöne Wege über die Höhen, die Weidenröschen blühen, alles ist rosa. Kyrill hat hier ordentlich Schaden angerichtet. Es ist warm, aber nicht zu warm und sonnig. So habe ich mir den Wanderritt vorgestellt. Ein Stück folgen wir der Kreisstraße, das geht hier nicht anders, aber hier kennt Minchen sich aus, die Hölle von Eisborn, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll. Ein Mega-Anstieg führt uns nach Bickenbach, am Kloster vorbei, das ist eine hübsche Kulisse. Wieder geht es über Wiesen und Höhen, die Faszination-Wanderreiten-Station ist etwas überfahren von unserer Ankunft, aber wir bekommen eine Paddockwiese mit Unterstand, das ist für unsere zwei Reheponies genau das Richtige. Ein großes Kompliment an die Sauerländer, wir haben keine Probleme unter zu kommen, wir treffen nur nette hilfsbereite Menschen.

Tag 6: Ziel Warstein
Wir können noch trocken satteln, dann beginnt es zu nieseln, bevor das Wetter in einen ausgewachsenen Dauerregen übergeht. Neun Uhr Abritt, denn heute haben wir eine ordentliche Etappe vor uns. Die Route ist neu geplant, unter den Gleisen durch, an Arnsberg vorbei, statt mittendurch, den Wanderweg entlang. Noch ist es trocken, dann geht es abwärts, ein kurzes Stück nur, dafür um so abenteuerlicher in Serpentinen über eine Metallgitterbrücke und zwischen einem engen Geländer hindurch, dieses soll Radfahrer ausbremsen. Unter der Brücke befindet sich eine Fläche aus Metallgittern, das ist Minchen unheimlich, sie zögert, dann folgt sie mir. Unter dem Gitter plätschert ein Bach, über uns rollen die Züge. Hinter der Brücke wartet die nächste Überraschung auf uns, die Brücke über die Ruhr hat Treppen, niedrige Stufen zwar, aber Stufen. Nach einiger Diskussion entschließen wir uns es zu probieren, ich sehe kein großes Problem darin, die Stufen sind flach und sehr breit. Minchen testet, es funktioniert, hurra. Abwärts tastet sie sich vorsichtig hinunter, SuperMinchen! Tarpan hinterher, auch er meistert das Hindernis mit Bravour. Am Dorfrand reiten wir entlang auf den nächsten Wanderweg ab in den Wald. Dort wartet das nächste Hindernis, zwei male Betonstege in spitzem Winkel und dahinter gleich ein Baum. Kein Problem für unsere zwei besonnenen Ponies. Unter der A46 hindurch tauchen wir wieder in den Wald. Toll ist es hier, aber naß, unendlich naß. Ohne Unterbrechung und sehr ergiebig. Die Ponies möchten gerne unter dem Baum stehen bleiben, das lernt man so bei Regen, wenn man als Pony vom Urtyp auf die Welt kommt.
Das Wasser steht uns schon in den Schuhen, eine Bachdurchquerung steht an, ich balanciere über den sehr glitschigen Steg, Minchen watet durch den Bach, das sieht Tarpan nicht ein, Ulrich muß auch durch den Bach, dann folgt das Pony brav.

Wilde Bäche, tolle Natur, endlose Wälder. So habe ich mir den Urlaub vorgestellt. Tarpan mag lieber unter dem Baum auf das Ende des Regens warten. Das kann noch dauern... so geht das aber nicht. Durch den Wildpark Richtung Bilsteiner Höhle, über Warstein blinkt ein blaues Loch, der letzte Kilometer ist tatsächlich trocken, ja, darf denn das wahr sein?
Ankunft am Reiterhof auf der Platte im Wolkenkuckucksheim. Keiner Menschenseele begegnet bei dem Wetter ausser zwei zähen Mountainbikern und zwei verirrten Wanderern.
Trotz der späten Stunde bekommen wir noch Abendessen und ein Zimmer unter dem Dach. Alles ist naß, klitschnaß, wir bekommen Zeitung für unsere Schuhe und lassen es uns bei einem heißen Kakao so richtig gut gehen. Die Ponies kommen noch ein wenig auf die Wiese, aber Nachts holen wir sie in den Stall, da kann ich ruhiger Schlafen. Es ist schon Dunkel, hier oben ist in der Nacht kaum etwas zu sehen, die Ponies sind nicht aus zu machen, also gehen wir sie suchen. Nanu, Minchen kommt doch sonst immer auf Ruf... hat die Dame Steiff mal wieder Knöpfe in den Ohren... aber da kommt sie, blinzeln uns entgegen und schafen glatt über ihrem Hafer wieder ein. Da hat sie wohl schon gemütlich im Gras gelegen, darum konnte ich sie nicht gegen den Himmel ausmachen und darum ist sie auch ganz nass auf der einen Seite.

Tag 7: Ziel Rüthen
Viel Teer finden wir hier vor, typisch für die Gegend sind Windmühlenparks. Die Ponies laufen mit Hafer im Bauch schon viel besser. Bis Mittags ist es trocken geblieben, danach etwas Nieselregen, kurz vor dem Ziel erwischt uns noch ein Gus. Der Abend bleibt nass, dafür haben wir es sehr gemütlich in der Scheune. Sehr netter Empfang mit Sekt und Wein auf dem Dreiweiberhof.
Minchens Nachbarin ist eine Norwegerstute von 40 Jahren, wow, was ein stolzes Alter. Die Ponies dürfen noch eben auf die Wiese, jetzt schüttet es richtig. Für die Reiter gibt es superleckeren Nudelauflauf mit Ananas und Paprika, aber leider nur kaltes Wasser - was uns aber nicht wirklich stört. Das Zimmer in der Kornkammer ist urgemütlich, wir halten uns in der Scheune auf, dort ist Platz für die Sachen zum trocknen und wir zocken eine Runde Ligretto. Die Pferde lieben ihr Müsli, das kann ich am nächsten Morgen garnicht schnell genug in die Eimer füllen.

Tag 8: Ziel Paderborn
Leider reiten wir wieder viel über Teer, die Paderborner sind stolz darauf, wirklich jeden Feldweg asphaltiert zu haben, das mag für Inlineskater angehen, für Radfahrer ist es nicht unbedingt nötig und für Reiter ist es abscheulich. Immerhin, die meisten Wege haben breite Randstreifen. Dunkle Wolken nahen, wir gönnen unseren Tieren eine Pause unter Bäumen, da ist es schön trocken, der Wind peitscht den Regen so richtig über das Land, da ist sehr unangenehm. Es regnet sich ein, wir müssen weiter. Heftiger Wind weht über das sanft hügelige Land. Sturmgepeitschter garstiger Regen macht Reitern und Pferden zu schaffen. Endlich, eine schützende Hecke, auch das Maisfeld bietet ein wenig Schutz. Nun hat Minchen verstanden, dass auch mein Umhang Schutz bietet. Ein Schuh bleibt im Stoppelfeld stecken, nun ist der Kampf um trockene Kleidung verloren, bis auf die Haut dringt das Bishydrogenoxid.
Die Pferde kommen im RV Haxtergrund unter. Schnell sind zwei geräumige Boxen hergerichtet, bei dem Wetter. Berge von Heu und Hafer bekommen unsere Ponies, nur Sichtkontakt fehlt. Minchen schielt um die Ecke, ob Tarpan auch wirklich noch da ist. Wir holen uns einen heißen Kakao im Reiterstübchen, der Jagtreiter bringt uns ins Hotel. Quer durch das Zimmer drapieren wir unsere nassen Sachen, hängen die Karte mal wieder zum trocknen, die Lounge hat einen Ofen zu bieten, also holen wir uns im Supermarkt mal wieder eine Pizza und weil es so schön ist, gönnen wir uns auch ein Eis. Das hatten wir ja schon seit vielen vielen Tagen nicht mehr. Zwei nasse und durchgefrorene Reiter.

Tag 9: Ziel Schlangen
Wirklich jeder einzelne Wanderweg ist hier asphaltiert, auf Dauer ist das nervig. Vom Stall weg führt ein schöner Wiesenweg, dann haben wir den Teer wieder. Ich habe ausgiebig die Karte studiert und schlage eine Alternative vor, so riesig ist der Bogen nicht, das Wetter wird trockener, mit Engelszungen rede ich auf Ulrich ein... denn es nieselt schon wieder, auch das ist im Wald angenehmer, gelungen, überredet, wir reiten über den Lippischen Wald. Hurra. Der Wiesenweg ist reichlich zugewuchert, schließlich ist er sogar einfach mit dem Feld umgepflügt. Der Schuh bleibt mal wieder im Acker stecken, darum reite ich heute ohne Schuhe. Der Weg wird immer unwegsamer, also steigen wir ab zum Pilgerweg, Jakobsweg, Du hast uns wieder. Jetzt ist der Weg schön, die übliche Schotterpiste, nur gröber. Ohne Schuhe sucht Minchen sich den weicheren Rand.
Wunderschöne Wege führen uns durch das Dunetal, unter dem Viadukt hindurch, genau als der Warsteiner Zug oben drüber fährt, was für ein Bild. Ein schöner Rastplatz mit Gras für die Ponies. Zwei Regenausläufer, kaum der Rede wert, sonst bleibt es trocken, stellenweise sogar sonnig. Abstieg ins Tal, Teer, Du hast uns wieder.
Die Ponies haben wirklich gut durchgehalten. Genau am Ortsschild in Schlangen erwischt uns noch ein kurzer heftig derber Schauer, der in einem bunten Regenbogen endet. Für die Nacht bekommen wir wieder Boxen, dick eingestreut mit frischem Stroh. Da sind die Ponies glücklich.
Unsere Pension ist ein paar Kilometer entfernt, eine Einstallerin fährt uns hinüber, wie bekommen einen Regenschirm geliehen, damit wir im Dorf etwas essen können, finden einen tollen Griechen. Das Frühstück allerdings fällt ein wenig lippisch, also sparsam aus.

Tag 10: Ziel Detmold
Wir finden wieder schöne Wege, eine sehr schmale Brücke testet die Ortliebtaschen, eine Packtasche bleibt am Geländer hängen, es zieht mir eine Halterung raus, sonst passiert nichts. Die Taschen sind wirklich sehr robust, das ist toll. Die Ortliebtaschen kann nichts schocken, auch keine Brombeerranken oder Baumrinden. Die Externsteine wollten wir weiträumig umgehen, bei dem tollen Wetter ist bestimmt viel Volk unterwegs, so vermuteten wir. Am Sperrgebiet vorbei mit richtigen Reitwegen schlagen wir den Weg Richtung alter Postweg ein, der ist wirklich übel gepflastert, die Ponies können dort kaum laufen, also gehen wir mal wieder zu Fuß. Eine denkwürdige Begegnung mit dem Oberförster des Prinzen und eine sinnlose Diskussion über Mikrodellen gefolgt von einer langen Erklärung, warum sein Auto anschließend die Wege kaputt macht läßt uns dann aber doch umkehren. Der Herr Oberförster schickt uns an den Externsteinen vorbei. Na, wenn der das sagt, dann werden wir das auch tun. Hätte er uns doch einfach sagen, können, der andere Weg ist viel besser für die Pferde, wir wären ihm glatt dankbar gewesen... So kamen wir doch noch an die berühmten Externsteine, aber so groß, wie ich sie in Erinnerung hatte, waren sie doch nicht - oder war ich damals noch so klein?
Durch die Felder reiten wir weiter, eine kleine Anhöhe hinauf, dort überrascht uns ein grandioser Blick ins Land. In der Ferne ist das Hermansdenkmal zu sehen. Ankunft am Forellenhof. Abends toben die Ponies über die Wiese, gegrillte Forelle für die Reiter. Der Abend wird lang und trocken. Die Nacht verbringen wir im Reiterstübchen auf unseren Feldbetten. Denn hier treffen wir auf unser Gespann, das wir am Wochenende vor unserem Abritt schon mal in der Gegend deponiert haben.

Tag 11: Ziel Freilichmuseum
Heute tragen wir unsere T-Shirts, denn heute kommen wir an. Es ist wirklich nur noch ein Katzensprung, schon um elf Uhr sind wir da, aber das Tor ist noch verschlossen, so früh hat keiner mit den ersten Reitern gerechnet. Wir drehen eine schöne Runde durch die Wälder. Angenehm schattig ist es hier, der Tag wird sehr warm um nicht  zu sagen, brüllend heiß.
Zurück reiten wir über die Felder, auch das ist sehr schön aber warm. Am Kehrpunkt treffen wir unsere Gastbeger der vergangenen Nacht, die ins Wochenende starten. Einritt ins Museum, herzlicher Empfang mit Buttonanstecker und T-Shirt durch den VFD Kreisverband Paderborn. Da haben die sich aber wirklich viel Mühe gegeben. Das Treffen ist toll organisiert, das Museum bietet eine tolle Kulisse - und kalte Duschen.

Zwei Ponies im LWL Freilichtmuseum Detmold, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.


und immer wieder Regen...  










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