Mit Nachbarn unterwegs

Die Diepentalrunde
26. Juli 2008

Diesmal hat Sandra die Initiative ergriffen. Über das Reitforum hat sie Reiter ganz aus der Nähe kennengelernt und sich auch gleich mit diesen verabredet. Aber am Vormittag tobt ein Gewitter über Leverkusen, so dass wir den Abritt lieber auf den Mittag verschieben.
Es ist warm und schwül, Minchen schwitzt in ihrem warmen Pelz. Über den Höhenweg machen wir uns auf den Weg, einen Abzweig durch den Wald lassen wir lieber bleiben, dort ist es schon bei schönem Wetter ziemlich sumpfig. Langsam wird es mit der Zeit eng, lass uns ein wenig traben, vielleicht werden die Ponies dann auch wach. Ein schmaler Pfad führt uns am Feld entlang den Hang hinunter, hui, das ist ganz schön rutschig. Curly schlittert fast auf seinem Hinterteil, Minchen tastet sich vorsichtig Schritt für Schritt hinunter. Puh, das kann ja heiter werden. Fast pünktlich sind wir am vereinbarten Treffpunkt. Zwei Haflinger erwarten uns gespannt, wer mag das sein. Als wir losreiten, zeigt es sich, dass Herr Haflinger auf seine Dame aufpasst und Frau Haflinger die fremden Pferde nur hinter sich duldet, nicht gedoch vor sich. Nun gut, das ist ja kein Problem, dann reiten wir halt hinten. Bis zur Straße hoch hat sich Frau Haflinger dann auch beruhigt.
Zuerst müssen wir über ziemlich viel Straße, die Strecke kenne ich noch von unserem Wanderritt nach Wuppertal, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll. Auf schmalen Indianerpfaden schleichen wir uns durch den Wald, der Boden ist verd... glitschig. Schups, da rutschen Minchen die Beine weg und sie sitzt auf ihrem Po, Schreck lass nach. Nichts passiert, weiter geht es. Curly marschiert eifrig den beiden Haflingern hinterher, Minchen passt das natürlich nicht, sie stapft eher verdrossen hintendrein. Einen winzigen Bachlauf müssen wir überqueren, die Haflinger waten voran, Curly macht große Augen und einen noch größeren Satz, Minchen überlegt kurz, ob sich das lohnt, nein, denn mit einem normalen Schritt kommt man auch hinüber.
So wandeln wir über Straßen und Waldwege, durch Matschlöcher und aufgeweichte Waldwege, da braut sich ein neues Gewitter zusammen. Dunkle Wolken stehen drohend am Himmel zu unserer Rechten. Wir reiten über einen Parkplatz, da dreht Minchen eine Runde und kehrt um, nanu? Oder wollte sie nur an den Bach und trinken? Aber das Ufer ist leider zu steil.
Hier sind die Waldwege schöner, weil trockener, Curly und Minchen traben ein wenig, um die Haflinger wieder ein zu holen. Nach einer Kehre geht es leicht bergauf, die Haflinger wollen losdüsen, Curly steigt, Minchen fällt in Galopp. Oben auf der Wiese sehe ich das Maleur, ein Schuh ist weg. Na, der kann ja eigenlich nicht weit weg sein, der liegt bestimmt an dem Hang gleich hinter uns. Sandra ist auch überzeugt, dass er am Parkplatz noch da war... also schnell zurück, aber da liegt gar kein Schuh... Mist.

Also reiten Sandra und ich schnell zurück zum Parkplatz, Minchen legt Heimwegtempo vor, aber der Schuh bleibt verschwunden. So ein Mist, aber eigentlich war der eh hinüber, Sohle abgelaufen, Zehe durch, Luftpolster kaputt, Schnalle krumm, so what. Ich nehme ihr den zweiten Schuh auch noch ab und wir reiten weiter. Über die Wiese ist Curly wieder sehr aufgekratzt, so dass wir die Haflinger erst ein Stück vor gehen lassen. Am Ende der Wiese haben sich aber alle wieder beruhigt. Wie gut, dass ich Minchen habe.

Wir schlagen einen Bogen durch den Wald, hier sind die Wege beser, aber immer noch nicht zu einem befreienden flotten Tempo geeignet. Die Haflinger düsen vor, Curly dreht immer mehr auf, er versucht dran zu bleiben, Minchen ist da cooler, aber ohne Curly mag sie nicht bleiben. Ganz schön stressig der Herr heute. Minchen und Curly setzen sich an die Spitze der Gruppe, schon galoppieren die Haffis auf der Stelle, die Dame stellt sich quer, die Pferdehintern rappeln aneinander, oh nein, besser wir lassen die Reihenfolge, wie die Pferde es wollen. Da sind wir auch schon wieder am Campingplatz.

Eigentlich war es schön, aber irgendwie auch anstrengend. Die Kombination war nicht so gelungen, das drohende Gewitter, die rutschigen Wege, die nervöse Haffidame und Curly, der sich auf eben diesen fixierte. Für das letze Stückchen haben wir uns getrennt. Bei einem kleinen Grasimbiß kam Curly dann auch wieder runter.

Eine Wiederholung bei besserem Wetter lohnt sich bestimmt.

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