Das kleine Fahrabzeichen

0. Tag
14. März 2008
Ankunft im Eichengrund, „im Dorf“ heißt hier irgendwie alles, also fragen wir uns an einem Gasthof durch und sind promt da.
Mina und Tarpan zusammen in eine Box, ob das gutgeht? Minchen verweist Tarpan in seine Ecke, sie ist die Chefin. Aber sie mümmeln beide ihr Heu. Oh weh, am Anhänger ist die vordere Bruststange los, wie konnte das passieren? Und wo zum Teufel ist der Haken geblieben? Naja, das muß bis morgen warten, wenn es hell ist... und wir die Heureste sortieren können.

Das T'nT Team wird Wirklichkeit

15. März 2008
Vormittags üben wir das Anspannen und Leinen aufnehmen an zwei Metallpferden, puh, gut, dass die so geduldig sind. Theoretisch kann ich das ja schon bei den anderen, aber was kommt als erstes, wenn man die Leinen erstmal selber in der Hand hat? Kontakt aufnehmen, Hand an die Hosennaht, verlängern, Sicherheitsschlaufe, aufsitzen, Peitsche, Dressurhaltung, das hat ja schon mal prima geklappt. Jetzt ist John an der Reihe, auch er kann das, kaum sitzt er oben, stehen ihm die Fragezeichen in den Augen, wie wird er jetzt die Peitsche wieder los? Gelächter.

Am Nachmittag werden wir gefragt, ob einer von den unseren auch mal angespannt werden soll, einspännig sind sie ja beide schon gefahren, Minchen auch zweispännig zuverlässig ausgebildet, aber der Tarpan wurde seit dem Unfall nicht mehr angespannt, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll... Allerdings klebt Minchen in der Fremde, wenn sie ein Pferd von zu Hause mit hat doch sehr, ob das ratsam ist? Grübel, grübel. Sie kann dabei richtig kopflos werden, andererseits ist ihr der Tarpan nicht sehr wichtig... aber auch das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.
Ich teste das vorher an der Hand, die erste Runde um den Hof funktioniert noch sehr gut, Überraschung, doch dann wiehert der Tarpan und mit Mina ist es aus und vorbei. Völlig von der Rolle. Aber immerhin ohne Führkette (nach LTJ) händelbar, das ist schon ein großer Fortschritt. Den selben Affentanz führt sie auf, als Tarpan mal eben um die Ecke biegt. Scharren, wiehern, scharren, traben, scharren, dass die Funken sprühen. Ich habe sie angebunden und mich in Sicherheit gebracht.
Aber Zweispännig, das könnte funktionieren, allerdings war der Tarpan seit dem Unfall nicht mehr angespannt... wir sind da ehrlich.
Also Zweispännig mit Tarpan und Teimina, das wird ja spannend. Eine passende Kutsche ist da, der Silberpfeil, ein passendes Geschirr auch, Zilco, bombemfest. Ja, dann spannen wir mal an.
Minchen steht cool und gelassen neben der Deichsel, Tarpan ist etwas in Hab- Acht Stellung. Alles an Ort und Stelle? Dann mal los. Martin fährt erstmal selber. Die Einfahrt ist extrem holprig, die Kutsche scheppert ungewohnt mit den harten Rädern, Tarpan springt vorwärts, Minchen bleibt gelassen, beide ziehen munter voran, die Straße vor, über die große Straße hinüber und hinein ins Gelände, laß sie mal laufen. Ob das auch so gut ausgegangen wäre ohne Minchen, darüber mache ich mir mal jetzt keine Gedanken. In den beiden steckt das Feuer der langen Fahrt von gestern, geballte Power vereint. Ich bin beeindruckt und auch nervös und etwas schissig bei dem Tempo, das muß ich ja mal zugeben. Ich habe doch verdammt nochmal Angst. Sch... Unfall. Aber Martin hat die beiden in Griff. Ich hätte es nur gerne etwas ruhiger.
Einmal ums Gelände, die Marathonstrecke hinunter, durch die Pfütze, oh, da ist Madame pikiert, Tarpan plantscht mitten durch. Zwischendurch ein paar Sprünge Galopp, die Zwei laufen sehr schön, aber ich glaube, morgen hätte ich lieber ein Fahrschulgespann.
Als die Peitsche durch die Bäume raschelt drehen beide kurzfristig auf, hinauf auf den Platz, Zirkel, Schlangenlinien, in den Zweien stecken ungeahnte Talente! Auf die Wiese, Kegelparcours, Marathonhinderniss. Das ist für beide neu. Als wir den Platz verlassen, wollen wir die Leinen tauschen, ich heute lieber nicht, aber Ulrich will die Leinen übernehmen... aber der hat ja auch kein Loch im Kopf. Auch Tarpan will nicht stehen bleiben, er steigert sich in einen Tobsuchtanfall hinein, ich sehe ihn schon durchgehen, tut er aber nicht und als Ulrich bei ihm am Kopf ist, beruhigt er sich schlagartig – für einen kurzen Moment. Das üben wir jetzt aber mal. Statt heimwärts fahren wir noch eine Runde durch das platte Land. Munter traben die Ponies voran. Anhalten? Kein Problem. Eine Gruppe Menschen mit Bollerwagen kommt uns entgegen, das muß der Tarpan sich aber erstmal anschauen – darf er auch, Martin hat ja die Leinen. Ob er einen Korn will? Frische ja, gegoren eher nein, Danke.

Tarpan und Teimina das erste Mal zusammen vor der Kutsche
Das Gelände ist Spitze. Tarpan zieht fleißig, Minchen trabt locker mit. Langsam beruhigen sich auch meine Nerven.
„Heimwärts“ legen die Zwei wieder ein flottes Tempo vor, da liegt der Fahrstall auch schon in Sichtweite. An der Straße halten beide brav an. Diesmal bleiben sie auch über den Steinen cool. Das war ja toll. Morgen will ich auch mal an die Leinen! Superminchen! Und dem Tarpan lerne ich vielleicht auch vertrauen - und er mir.

o zweispännig neben Minchen
o ein geübter und erfahrener Fahrer
o ein geniales Gelände
das war eine gute Idee.

Martin ist voll des Lobes *voll stolz jetzt und wenn wir die Woche fleissig üben, machen wir die Prüfung mit Minchen & Tarpan im Gespann. Yeah.
Nur der Haken von der Bruststange im Anhänger ist leider auch bei Tageslicht nicht wieder aufgetaucht. Wo kann der nur stecken?

Das T&T Team im Nieseldauerregen
16. März 2008
Die Situation in der Box ist schon entspannter, Tarpan hat seine Ecke, er darf sich drehen und wenden, sie haben gelegen.
Heute nieselt es ununterbrochen. Natürlich wird trotzdem angespannt. Tarpan mag nicht so recht an die Deichsel treten, läßt sich aber schließlich überzeugen, Minchen steht lässig neben ihm, aber Minchen ist ja auch schon Profi. Diesmal läuft der Tarpan rechts. Martin fährt durch die Ausfahrt, dann übernehme ich die Leinen. *Riesengrins. Das klappt doch schon ganz prima heute. Ein Foto gefällig? Rumps springt der Ulrich von der Kutsche, holla, da haben die Ponies sich aber erschreckt.


Das T&T Team, Seiten getauscht klappt es schon besser.

Im flotten Schritt schreiten sie voran, Minchen tritt zügig unter. Etwa nach der Hälfte übernimmt Ulrich die Leinen, Tarpan wartet geduldig.
Wir fahren ein wenig kreuz und quer durch das Ländle, hinein in einen Waldweg. Ein fetter Ast liegt im Weg und bereitet mir ein wenig Sorge, aber T&T ziehen den Silberpfeil locker darüber hinweg. Heute geht Minchen links und Tarpan rechts, schön im Gleichschritt machen sie das. Huch, eine Anhöhe, mitten hier im Flachland. Tapfer ziehen T&T die Kutsche durch den Matsch über den Schotter und durch die Pfützen den Hügel hoch. Rauf auf die Straße und weiter im Takt. Takt? Wo ist der Takt? Oh, weh, was ist das? Minchen tickt, aber deutlich.
Lassen wir sie ein wenig verschnaufen, vielleicht hat sie sich im Matsch vertreten. Aber Minchen tickt weiter. Eine Ursache ist nicht festzustellen. So hat sie am Nachmittag Pause.Es regnet ununterbrochen weiter. Eine kalte Dusche für die Beine, Heu für den Magen und auf zum Mittagstisch.

Der Nachmittag startet mit ein wenig Theorie, dann geht es wieder hinaus. Hinnerk und Alice, zwei rheinische Kaltblüter kommen jetzt ins Geschirr, während T&T sich auf dem Paddock tummeln dürfen und da für Barney als Jungspund eine Ausfahrt am Tag auch genug ist, darf er dazu. Was für ein Riesentier, mindestens 185 Stockmass... Minchen flieht erstmal hinter Tarpan, der auch sogleich „seine Stute“ verteidigt. Ganz schnell siegt aber die Neugier auf den neuen Kumpel, mit Barney kann der Tarpan herrlich spielen, Halfter zerren, Decke zupfen, Stute verteidigen. Wenn er den Hals gaaaanz lang macht, kann er den Barney an der Kehle kraulen...
Da wird auch Minchen neugierig. Tarpans Eifersucht wird mit einem Tritt quitiert, Barney eingehend beschnuppert. Heldenhaft wirft der Tarpan sich dazwischen. Die drei scheinen miteinander klar zu kommen, lassen wir sie alleine, denn wird sind mit den Schulpferden dran.
Alice und Hinnerk lassen es gemütlich angehen, das gibt mir Vertrauen. Im Zuckeljog ziehen sie die Kutsche, während Hinnerk unwirsch mit dem Kopf schlägt. Wir müssen uns etwas beeilen, bevor es dunkel wird. Doch auf dem Fahrplatz ist niemand. Dann wird es für heute zu spät, wir fahren heim. Langsam läßt der Regen nach.

Mina und Tarpan kommen freiwillig vom Paddock. Mina strebt hinter dem Tarpan her in die Box, doch halt, wir müssen noch vortraben, Mina, komm mit. Tarpan wiehert, Mina auch, aber sie folgt brav. Super Minchen. Auf der Straße trabt sie klar, wenden, Traben, alles gut und Minchen lieb. Während Tarpan aufgeregt in der Box ist, knabbert Minchen das Gras am Wegesrand. Viel Zeit hat sie dazu nicht, schon strebt sie zurück zu ihrem Kumpel von zu Hause. Jetzt ist alles in Ordnung. Morgen früh hat sie trotzdem frei.

Der Abend schließt mit Theorie, bis allen die Augen endgültig zufallen.

Das T&T Team - kalt aber trocken
17. März 2008
Mina und Tarpan haben sich arrangiert. Sie haben heute Pause, wir schicken sie auf das Paddock, Sonne tanken. Nicole stellt Barney dazu, flugs verschwindet Mina hinter dem Tarpan. Der riesige Neue ist ihre unheimlich. Tarpan ist neugierig, oh toll, ein großer Freund zum Spielen und Knabbern, solange er Minchen nicht zu nahe kommt. Doch Minchen hält sich abseits, alles paletti, wir können Ausfahren.

Es ist kalt aber trocken. Ewig weht der Wind. Die Lippen sind trocken und spröde, aber Abends leuchtet ein Sonnenbrand auf der Nase. Am Abend sind zwei neue Gastpferde dazu gekommen, zwei Dales-Ponies, Hengst Peppy und Stute Patricia, die werden für die Dressur und das Kegelfahren angespannt, ausserdem Anna, eine Palomino-Warmblutstute, ein sehr knochiges, im Maul und an den Hilfen aber sehr feines Pferd. Ulrich darf als Erster. Ständig pinselt die Peitsche über die Kruppe des Pferdes. An der Kreuzung kommen Autos und LKW von rechts und links angeschossen. Brrr. Bremse fest, Leinen fest, Hände im Bauch und die Peitsche im Nacken, Die arme Miss Anna weiss garnicht, wie ihr geschieht, wohin, trippelt auf der Stelle, versucht es nach links, versucht es nach rechts, doch da ist eine steile Böschung, da bin ich flink von der Kutsche verschwunden und zu Fuß zum Platz gegangen. Die Leinen sind weg, verdammte Angst. Martin ist es gelungen, die Leinen zu übernehmen und das Gespann zu drehen, nichts passiert.
Auf dem Platz tuckern die Jungs mit Miss Anna über die Bahn, während Alexander seine Dressur übt. Eigentlich darf der Beifahrer während der Dressur nichts sagen, aber irgendwie schallen ständig Korrekturen quer über den Platz. Schließlich wird Mutter Beifahrerin ausgetauscht, ich darf mitfahren. *Schluck. Aber Alexander mit seinen elf Jahren hat die beiden Ponies fest in Griff. Ich darf sogar im Kegelparcours den Beifahrer spielen *Schluck. Aber ich sage Euch, nach so einem Unfall ist so ein Intensivkurs gold wert! Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.
Auch Ulrich wird – sobald er wieder Farbe im Gesicht hat – an die Leinen von Miss Anna geschickt. Ich darf mit den zwei schwarzen Dales Ponies durch den Parcour, das ist aufregend, das ist toll, das ist ein irres Gefühl, das ist ein tolles Gespann. Alexander gibt Anweisungen, wie seine Ponies gefahren werden wollen.
Das will ich mit Mina und Tarpan auch mal machen, morgen? Super cool. Anschliessend bekomme ich Miss Anna an die Leinen, sie ist genauso ein feines Pferd, nur größer. Behende schwirrt sie um die Kegel, fehlerfrei. Ein tolles Pferd, toll zu fahren, das macht großen Spaß, das macht richtig Laune.


Fahrkurs mit mehreren Gespannen, Peppy&Patricia, Dales (S-Klasse) und Miss Anna. Tarpan und Teimina spielen auf dem Paddock mit Barney

Für den Nachmittag werden Hinnerk und Alice angespannt, diemal ohne Scheuklappen, Hinnerk, der Clown rechts und sein Schopf ist auch eingeflochten, das macht ihn ruhiger. Kaffee und Kuchen kommen ins Auto, wir treffen uns im Wald zum Picknick. Ein Wikingerhelm ist auch dabei. In der Pause wird die Mannschaft getauscht, Alexander, John Patrick, Anja und ich fahren mit der Kutsche, Ulrich, Nicole und Willi fahren das Auto zurück. Kreuz und quer durch den Wald, an Hinkelsteinen vorbei, durch enge Schleichwege und um spitze Kehren, durch Matsch, über Schotter. Ein wundervolles Gelände ist das hier, herrlich zum Fotografieren, toll zum Fahren. Du siehst aber schlau aus – mit dem Wikingerhelm. Zwei Hunde toben über das Feld auf uns zu, die tun nichts, die wollen nur spielen. Ein Flatterband wird von Hinnerk mißtrauisch beäugt, aber Alice läßt ihm nicht viel Platz. Der obligatorische Hagelschauer erwischt uns auf freier Strecke. Jetzt bin ich ordentlich durchgefroren.

Ausfahrt in den Wald zu den Hinkelsteinen mit Hinnerk und Alice, vom Hagel bleibt keiner verschont.


Abends üben wir unter viel Gelächter Theorie anhand  eines lustigen Frage & Antwort Spiel zum Fahrabzeichen „Leinenfest“. Martin steuert einige Hintergrundinformationen und Erklärungen bei, so kann man es sich gut merken.
Am Fahrlehrgerät üben wir die Kerhtwende nach links trocken, die wollen wir morgen in die Tat umsetzten, morgen fahren wir in die Stadt.

Das T&T Team im Kegelparcour
18. März 2008
Überraschung, es liegt Schnee! Die ganze Landschaft ist von einer feinen Zuckerschicht bedeckt. Natürlich schmilzt die ganze Pracht während des Frühstückes davon. Ulrich gesteht, dass er die nötigen Leinengriffe schon unter der Bettdecke geübt hat... Details wurden nicht näher erläutert. *Gelächter
Heute werden wieder Hinnerk und Alice angespannt, wir fahren in die Stadt. Die erste Gruppe ist schon unterwegs, wir treffen uns um elf am Lidl.

Bevor es losgeht, kümmere ich mich um meinen Anhänger. Der Haken bleibt verschollen. Ein Landmaschinenhandel kann mir zum Glück einen neuen schmieden. Glücklich kehre ich zu meinem Anhänger zurück, aber der Haken ist zu eng, er paßt nicht! Dafür lugt der Original-Haken aus der Trennwand hervor, das Luder. Jetzt brauche ich  „nur“ einen passenden Maulschlüssel und alles ist wieder in Ordnung. Wo finde ich einen passenden Maulschlüssel? Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll...

Auf dem Paddock nähern sich Minchen und Barney langsam an. Tarpan passt das überhaupt nicht. Er treibt „seine“ Stute davon und zeigt dem „Feind“ die Zähne. Andererseits mag er auch gerne spielen, Halfter zerren, Decke zupfen...

Etwas zu früh sind wir am vereinbarten Treffpunkt, wir decken uns noch für den Abend ein und für das Frühstück, Nutella, Quark, Chips, Lakritze...

John nimmt die Leinen auf und darf als erstes die gestern trocken geübte Kehrtwende in der Praxis zeigen. Wir fahren die Hauptstraße hinunter, durch den Kreisverkehr, zurück wieder auf die Hauptstraße. Dicke schwere LKW donnern uns entgegen und an uns vorbei. Die Pferde interessiert das nicht. Erst als ein heftiger Graupelschauer nieder geht, werden sie unwirsch. Am Raiffeisenmarkt halten wir an, laden einen großen Sack Hafer, ich darf die Leinen übernehmen. Wir haben unsere Fotografin verloren, also kehrt Marsch, ob das paßt? Aber es paßt. An einer Bushaltebucht lassen wir die Autoschlange passieren, fahren ein kurzes Stück über den Bürgersteig, um die Autos vorbei zu lassen. Auch mir bleibt der Hagel nicht erspart. Wir biegen in ein Wohngebiet ein, Achtung parkende Autos, Autos umschiffen ist fast schwieriger, als alle Wendungen. Hier werden die Leinen getauscht. Ulrich darf durch die verkehrtsberuhigte Zone manövrieren. Garnicht so einfach, zwischen den Blumenkübeln. Auf dem Heimweg holt uns der Hagelschauer ein, schnell ins Warme.


Ausflug in die Stadt mit Hinnerk und Alice, auch hier für jeden einen Hagelschauner.

Kegelfahren mit Tarpan und Teimina, die Sonne lacht dazu :-)
Nachmittags scheint die Sonne. Auf mit dem T&T Team zum Kegelfahren.
Tarpan stellt sich zum Anspannen mehr als sonst an. Auch Stehenbleiben mag er garnicht, er steigt lieber, auch wenn der Ulrich vor ihm steht, aber Minchen, das "Lehrpferd" hält gelassen die Kutsche. Hoch aufgeregter Hals rechts, Minchen schön vorwärts abwärts, nur die rechte Leine ärgert sie, da zupft ständig der Tarpan. Wir hätten besser die Kreuzung getauscht. Auf was man alles achten muß... Am Fahrplatz angekommen wird flugs umgeschnallt. Tarpan steigt. Ich übernehme die Leinen. Erstmal ein wenig durchs Gelände, Dampf ablassen. Sehr schön laufen die Zwei schon zusammen. Nur bei der tiefen Pfütze versucht Mina über die Böschung auszuweichen – heia, das geht aber nicht. Auf in die Kegel, wumm, wird gleich das zweite Tor niedergemetzelt, aber der Rest klappt prima, die zweite Runde klappt sogar mit T&T und mir an den Leinen fehlerfrei. *voll Stolz.
Weil wir so eine prima Gruppe sind, dürfen auch die anderen Mal an die Leinen von T&T, wie wir auch bei den Dales mitfahren dürfen. Schließlich fahre ich unser T&T Team heim. Brave Pferdchen, das war super.

Ulrich ist um die Kehrtwende herum gekommen, dabei hatte er doch so geübt... Abends am Kaminfeuer durften wir die „Großen“ und „Kleinen“ mit dem Vierspänner im Video bewundern. Fahrergeschichten am Lagerfeuer, dazu die Einkäufe vom Morgen, der Abend kann nur lang werden...

Das T&T Team im Sonnenschein
19. März 2008
Was für ein herrliches Wetter, eigentlich sollten wir Theorie üben und für den Fotografen ein Geschirr zerlegen, aber bei DEM Wetter fahren wir natürlich lieber aus. Zuerst kommt Sina in die Schere, eine hübsche fotogene Fuchsstute älteren Datums, in der Zeit machen wir Mina & Tarpan fein bis in die Haarspitzen. Für einen Hagelschauer retten wir uns in die Scheune. Tarpan ist beim Anspannen schon viel ruhiger, ohne Theater können wir los. Ich darf sofort an die Leinen. In einer Wohnsiedlung mit schönen gepflegten Vorgärten wird getauscht, schließlich soll „Mr. Cavallo“  auf den Bildern an den Leinen sitzen. Nach Blümchen kommt Natur, hinein in einen Feldweg, durch Hasenlöcher und über Maulwurfshügel rumpelt die Kutsche. Gut festhalten. Alle Bilder im Kasten übernimmt Ulrich die Leinen, Kehrtwendung üben. Super machen sie das, Mina wie ein Profi und Tarpan hält mit.
Dunkle Wolken türmen sich auf – wie kann es anders sein, es hagelt...

Tarpan und Teimina werden fein gemacht für das Fotoshooting, Wetter perfekt.

Am Nachmittag werden die Dales Ponies angespannt, denn Alexander macht ja schon Bronze und muß Kegelfahren und Dresur üben. Wir kommem mit Hinnerk und Alice, den mächtigen Kaltblütern nach. Hinnerk ist lustig drauf, Nicht nur, dass er heute morgen aus seiner Boxe ausgebüchst, ist, nein, auch beim Aufschirren testet er unsere Geduld und unsere Behendigkeit, unsere Gewandheit im flinken Ausweichen, wenn er mal eben mit dem tellergroßen Vorderhuf aufstampft. Buckeln kann er auch ganz prima, wenn eine Hilfe mit der Peitsche kommt. Die Mädels fahren Dales, die großen Jungs tuckern mit den Kaltblütern los. Welche Ehre! Feine Hände für feine Pferde? In einer Stunde treffen wir uns am Fahrplatz.
Ich darf mit den Dales Ponies Peppy und Patricia die Dressur fahren, ui, da freue ich mich aber, das klappt natürlich nicht perfekt, ist aber obercool und macht richtig Spaß mit so einem feinen Gespann. S-Klasse. Riesen-Dickes-Dankeschön!
Da komme ich mit dem T&T Team auch noch hin, nach Bronze, A(nfänger)- Klasse T&T Team, S-Klasse P&P Paar, am Schluß darf ich noch die Dicken fahren. Auf der anderen Seite Fotosession mit fetzigen Dales Ponies am Wasserloch. Töff Töff, Töff Töff stampft mein Gespann durchs Gelände. Durch die Kegel passen die Riesen mit mir nicht so recht. Schluß für heute, Ulrich fährt uns nach Hause.

Nachmittags Dressurübungen mit den Dales-Ponies. Tarpan und Teimina dürfen sich auf dem Paddock erholen. Teimina bändelt mit Barney an, das passt dem Tarpan überhaupt nicht, er mimt ein excellentes Objekt für Verhaltensstudien. Gut macht er das.

Barney ist an der Reihe. Auch er hat das „Coole“ am Fahrsport entdeckt. Mit passendem Kopfstück und angebunden wartet er geduldig auf den Befehl zum Antreten. Er fährt vor der Linse der Kamera Dressur, während wir schon mal die Ponies füttern. Pünktlich sitzen wir beim Abendbrot, denn heute steht so richtig viel Theorie auf dem Programm und alle sind so müde von der vielen frischen Luft. Wir könnten auch gleich loslegen, wenn es da nicht so vieieieieieieieiele tolle Bilder zu bewundern gäbe... *Neid, da sind schon ein paar sehr schöne Bilder dabei von T&T...

Auf dem Paddock, Minchen hat sich gewälzt, sie interessiert sich für Barney. Er ist gut doppelt so groß wie sie. Sie rosst, aber Tarpan ist auf der Hut, er cuttet die zwei auseinander, hält Minchen dicht bei sich. Sie versucht immer wieder, ihm zu entkommen, aber er schneidet ihr immer wieder den Weg ab, treibt Barney davon. David gegen Goliath. Abends in der Box ist Mina wieder die Chefin, sie tauschen ihre Äpfel. Überhaupt klappt die Fütterung besser, wenn die ihre Plätze tauschen.

Der Tag der Entscheidung
20. März 2008
wer fährt welches Gespann in der Prüfung?
und endlich ganz viel Theorie, Geschirrkunde, Anspannungsarten, Basispass.
Minchen und Tarpan haben heute frei, ich werde morgen die Dales-Ponies fahren, da kann ich T&T nicht zu fahren gerade eben so verschmerzen. Abends wird Barney noch angespannt, er hüpft im Wind, aber ich bleibe angstfrei auf der Kutsche sitzen. Das ist doch noch ein ganz anderes Temperament, so ein Warmblut.
Schnell noch Lampen am Dressurwagen montiert, oh, da wäre ja ein passender Maulschlüssel, ob ich mir den mal eben borgen darf? Ja, ich darf, nun ist auch die Bruststange vom Anhänger repariert.
Der Abend wird wieder spät.

Der Tag der Prüfung
21. März 2008

Aufregung, Nervosität? Nö, eigentlich bin ich ganz entspannt.
Alexander fährt Dressur, die großen Jungs müssen ihren Basispass noch ablegen, Nicole und ich dürfen schon in die Theorie und glänzen. Hin und Her spielen wir uns den Ball. Was möchten Sie haben? Ein gut? Also 8, der Prüfer möchte aber noch etwas drauflegen *freu.
Für die Praxis setzt der Regen ein, ich sitze schon auf der Kutsche, aber der Prüfer will das Aufnehmen der Leinen sehen, also fährt Nicole zuerst, die Dales laufen wie ein Uhrwerk.
Hinnerk und Alice zappeln, wollen hinter den Dales her, aber auch hier gilt, Leinenaufnahme für alle.
Der Prüfer hat einen Regenschirm, Alexander sitzt mit auf dem Bock. Ein wenig Trab, ein wenig Schritt, ein wenig kreuz und quer durch die Gegend, Kehrtwende, anhalten, tauschen.
Der Regen läßt nach, auch für mich gilt, ein wenig Schritt, ein wenig Trab, Kehrtwende, es bleibt trocken, wir holen weiter aus, fahren über die Bundesstraße. Prüfung bestanden. 8,0. Hurra. Abreisetrubel, der Abschied fällt schwer, die Gruppe ist gut zusammen gewachsen.


Prüfung mit Glanznoten und Regen bestanden, herzlichen Glückwunsch & *freu
John-Patrick, Ulrich, Inke, Nicole, Willi, Alexander

Am Nachmittag reisen zwei neue Gäste mit Isländern an, wir reiten aus im Nieselregen, versorgt mit einer Karte. Die Wege sind morastig, einmal stehen die Ponies bis zum Bauch im Wasser einer Pfütze, wir haben Hanuta dabei. Ulrichs Navi hat keinen Empfang, aber ich kann ja Karte lesen. Abends versorgen wir alle Pferde „genial gut“, jetzt dürfen wir einen Tag lang den Hof versorgen. Ab jetzt kochen wir für uns selber. Ich will mit einer Tüte Chips vor den Fernseher und das mache ich auch.

Ausfahrt mit T&T
22. März 2008

Der Stress ist weg, Ausschlafen ist angesagt. Zum Anspannen binden wir die Deichsel am Balken fest. Das klappt gut, Tarpan kann zappeln aber nicht weg und weil er ein kluges Kerlchen ist, bleibt er stehen. Martin fährt unsere Ponies vom Hof und immer weiter. Jetzt will ich aber auch mal. Im Wald ist es schön.
2 ½ Stunden Ausfahrt liegen vor uns, wir bleiben trocken, die Pferde nicht. Matsch, Wald, Sand, plötzlich zieht Tarpan an, Galopp, Mina geht mit. Bevor die Zwei „durchgehen“ übernimmt Martin die Leinen, pariert durch, dabei wären sie oben bestimmt angehalten, stehen bleiben ist überhaupt nicht in Tarpans Sinn. Dann ist Ulrich an der Reihe. Auf dem Kopfsteinpflaster bitte im Schritt, den Pferdebeinen zu liebe.


Weiter geht es mit Tarpan und Teimina als Zweispänner vor dem Silberpfeil durch den Nieselregen.
Mittags zieht es zu, Schneetreiben. Wir sind mit den Isis verabredet. Im Schneetreiben holen wir die Pferde aus der Box, Tarpan hebt den Kopf, zieht am Strick, pling, das war der Karabiner. Tarpan verschwindet in der Box, da war es muckelig warm und zu Essen gab es da auch. Minchen wiehert irritiert hinterher. Am Anbindebalken stehen sie friedlich nebeneinander, die Isis, Tarpan und Mina, unterwegs aber macht Tarpan Streß, seine Stute! Dabei sind die zwei Isis wirklich nette Damen. Hinten läuft er besser, da hat er alle im Blick. Minchen hält im Schritt mit, wir reiten nach Gefühl, wo die schönsten Wege sind. Das Schneetreiben setzt wieder ein, bald machen wir uns auf den Rückweg.

Ostersonntag
23. März 2008
Ausritt bei strahlendem Sonnenschein, alle Pfützen sind gefroren, wir finden schöne Wiesenwege und sind gute drei Stunden unterwegs. Da haben die Ponies sich erstmal eine Pause verdient.

Zwischendurch reiten wir auch mal aus, die Osterglocken blühn pünktlich zu Ostern und die Sonne lacht auch mal wieder.
Nachmittags spannen wir wieder an und fahren auf dem Platz. Tarpan biegt sich garnicht, Mina läuft abgedeichselt und Pfützen mag sie nicht. Im Kegelparcours laufen sie aber wieder schön. Wir haben noch sehr viel Arbeit vor uns bis zum bronzenen Fahrabzeichen.

Der Abend klingt mit einer Partie des verrückten Labyrinths aus.

Schnee & Matschfahrt mit dem T&T Team
24. März 2008
Eine herrlich verschneite Landschaft breitet sich unter dem Fenster aus, jetzt aber nichts wie hinaus aus den Federn. Durch Matschlöcher und Schnee, tiefen Morast und Pfützen. T&T laufen prima als Team, immer fleissig, immer eifrig bei der Sache, Tarpan ist schwer am pumpen, beide sind durchgeschwitzt, als ich die Leinen übernehme, also lasse ich es ruhiger angehen. Zwei Stunden lang. 400 kg Silberpfeil, 150 kg Martin, 100 kg Ulrich und ich...
Sie sind sich einig, wer gerade zieht und wer gerade Pause macht, aber wenn es schwer wird, ziehen sie gemeinsam. Tarpan springt ins Geschirr, Minchen lehnt sich eher lässig dagegen. Der braucht auf jeden Fall etwas sehr stabiles.


Es schneit am Ostermontag,

Ausfahrt durch den herrlich verschneiten Wald.

Die Sonne scheint, klarer blauer Himmel, Hagelschauer.. Das war toll, das war ein toller Urlaub, das hat sich gelohnt, das hat richtig Spaß gemacht.
Wir haben viel gelernt.
Ab nach Hause, die Ponies steigen tadellos ein.
Mit einem sehr guten Gefühl, viel Zutrauen und vor allem Sicherheit gewonnen zu haben mit T&T.
...

Aber zu Hause ist alles anders.
Das Gelände fehlt, der Silberpfeil fehlt, der Fahrlehrer fehlt...
Im Emsland ja, da konnten wir die Pferde einfach laufen lassen, stundenlang falls nötig... Hier sind wir wieder zu Hause und hier sind nun mal überall Autos und Fußgänger und Straßen und Berge oder Verladen und im Freien anspannen... *

Aber Minchen fährt ja noch solo mit dem MinchenMobil und das macht immernoch ultraviel Spaß mit den richtigen Beifahrern, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.

Am Abend heißt es Abschied nehmen,
das fällt so richtig schwer.

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