Frühling im Kopf ...
und Haare überall ---
3. April 2009
Es ist mächtig Frühling geworden, die Bäume grünen
um die Wetter, die Vögel zwitschern unermüdlich ihr Lied, das
Thermometer berührt erstmalig die 20°C Marke, und die Pferde
werfen ihren Winterpelz fort. Das putzen mutiert zur Schwerstarbeit,
dabei geniessen es die Pferde so sehr ... Vor lauter Putzen ist es
schon fast dämmrig geworden. Der ganze Hof ist voller Haare,
schnell zusammengekehrt, nun ist auch der Besen voller Haare und der
Misthaufen. Mein Kragen sowieso.
Der Mistwagen versperrt uns den Weg. Mit dem Frontlader wird der Mist
umgeladen, Minchen schaut aufmerksam zu, wie die letzten Strohalme von
der Schaufel geschüttelt werden. Endlich ist der Weg frei. Minchen
ist gut drauf, eifrig läuft sie voran.
Heimlich schillert das Mondlicht zwischen den Bäumen hindurch.
Huch, was ist das, da hat sie ein Geräusch gehört. Es sieht
auf einmal alles so anders aus, jetzt wo der Boden endlich mal
abgetrocknet ist. Viel heller ist es gleich. Der Hufschlag klingt auch
ganz anders, hier raschelt etwas im Gebüsch, dort bewegt sich
etwas durchs Unterholz. Plötzlich stoppt Minchen vor einem hellen
Fleck auf dem Boden und springt mit einem Satz hinüber,
schüttelt ihre Mähne, dass die Haare fliegen.
Ein Sprung zur Seite, da packt jemand sein Auto für die
große Fahrt, die Osterferien haben begonnen.
Im Schatten unter den Bäumen lauert bestimmt ein
Säbelzahntiger, sofort nimmt Minchen meine Aufforderung an, sie
fällt in einen ausgreifenden Trab, den Berg nimmt sie im Galopp.
Scheinwerfer von vorne, wie ein Denkmal steht sie mitten auf der
Kreuzung. Nein, der Hohlweg ist stockfinster, da geht sie nicht hinein.
Als das Auto vorüber ist, besinnt sie sich, tritt zwischen die
Schatten der Häuser. Munter trabt sie voran, die Mähne wippt
im Takt, hier ein Bogen um einen Papierschnipsel, dort schnell einer
ausgetrockneten Pfütze ausweichen, hoppsassa schiesst sie mal eben
einen Satz nach vorne. Da sitzt eine schwarze Katze am Wegesrand,
neugierig reckt Mina die Nase. Es ist fast taghell, es ist endlich
trocken, so eine trockene Wiese ist ganz schön glatt, das stellt
auch Minchen fest, als ihre Hinterbeine sie fast überholen.
Interessiert beäugt sie jede Mülltonne, jeden Hauseingang,
das Fachwerkhaus ohne Fachwerk. Schockschwere Not, was war das, ein
Freudenbuckler? Es ist Frühling, die Bäume blühen, die
Wiesen grünen, eine laue warme Frühlingsnacht.
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