Traurige Diagnose: Trümmerbruch

Benjis Unglück
2. Oktober 2010

Wir warten auf das Happy End

Freitag 1. Oktober 2010
Benji hat mal wieder die Zähne zu lang, ein Besuch beim Tierarzt steht auf dem Plan. Schnipp schnapp ist der Zahn ab, das war ja garnicht schlimm. Doc oh weh, was ist das? Beim zurücksetzen in die Transportbox zieht er den linken HInterlauf etwas nach. Das war heute morgen noch nicht so. Erst mal beobachten, wenn es so bleibt, morgen zum röntgen kommen. Mit sehr gemischten Gefühlen fahre ich nach Hause, ich denke natürlich sofort an EC, aber das Bein steht immer mehr zur Seite ab, Benji frißt und trinkt, aber nicht übermäßig. Über Barrieren hüpft er allerdings schon länger nicht mehr und so richtig anspringen auf Susis Tobevorschläge tut er auch nicht mehr.
Zu Hause ist Susi höchst erregt über den fremden Geruch! Eine Sekunde nur war ich unaufmerksam, da hat sie sich wie der geölte Blitz auf den Benji gestürzt, so dass dieser laut schreit. Kaninchen schreien nur in Todesangst. Jetzt hat Susi Küchenverbot.
Benji eiert auf drei Beinen durch die Küche, fällt, strampelt, trinkt, frißt, bleibt erschöpft liegen. Ich stelle die Rotlichtlampe auf, das scheint ihm gut zu tun. Heute morgen hat er ja noch in der Sonne gedöst. Für die Nacht baue ich ihm ein Nest mit Futter und Wasser in Reichweite, da bleibt er auch.

Samstag 2. Oktober 2010
Nichts ist besser. Der linke Hinterlauf steht ab, als gehöre er nicht zum Kaninchen. Das Röntgenbild zeigt uns, Oberschenkel gebrochen. Schock. Und jetzt? Es kommt noch schlimmer, Glasknochen, das kann man nicht operieren, eine starkt verschleimte Lunge und ein vergrößertes Herz, da ist die Narkose riskant. Das ist ein Schock. Und jetzt?
Nichts, das wächst zusammen und dann humpelt her halt, ist der Kommentar des Tierarztes. Mit einer (Knochen)- Aufbauspritze werden wir nach Hause entlassen. Schmerzen hat er angeblich nicht, er frißt, der Knochen wird heilen, aber schief. Ich recherchiere im Internet, NICHTS, das ist die häufigste Massnahme und Glasknochen scheinen bei älteren Stubenkaninchen häufig vor zu kommen, der Benji ist ja schon acht. Und jetzt? So kann das doch nicht bleiben und so kann ich auch die Susi nicht dazu lassen und je länger sie getrennt sind... vielleicht kann ich sie nie wieder zusammen lassen?
Im Internet finde ich auch Berichte, von Beinen, die operiert wurden, aber nicht hielten und am Ende doch amputiert werden mußten. Preise für so eine OP finde ich auch, aber das spielt keine Rolle, das "so lassen" ist keine Option für mich. Auch für eine Amputation müßte Benji in Narkose, also wie man es auch macht, um eine Narkose wird er nicht herum kommen. So kann das nicht bleiben.

Und Susi?
Susi ist sauer, weil sie nicht in die Küche darf, da ist doch ihr Papier-Spielplatz. Nicht, dass es in der Küche etwas spannendes gäbe, meine Futtervorräte lagern dort. Die geschlossene Tür ärgert sie gewaltig. Susi, wenn Du mir versprichst, ganz sanft und vorsichtig zu sein... aber Madame Rabiata verspricht soetwas nicht.

Sonntag 3. Oktober 2010
Die Sonne scheint und Benji kann nicht zum Sonnenfleck hoppeln. Er frißt, Rotlicht, er scheint sich zu arrangieren. Er schaut "fröhlicher" aus der Wäsche, ich glaube, das er keine Schmerzen hat. Schmusen mag er nicht, aber das mochte er noch nie, der kleine Schlumpf. Aber er hat die Ohren immer aufrecht, normalerweise faltet er sie beim Schlafen zusammen. Susi tobt derweil im Schlafzimmer umher. In Benjis Zustand und mit Susis Temperament, da werde ich die Zwei wohl nicht so schnelle wieder zusammenführen können, wenn überhaupt. Eine düstere Prognose.
Susi schlüpft mit mir in die Küche, der Transportkorb macht sie ganz wuschig, sie markiert, springt zum Benji, mein Arm gerät dazwischen, sie landet im Wasser. Das lenkt sie erstmal ab. Beim zweiten Mal ist sie vorsichtiger, sie schnuppert, schleicht näher, ich schöpfe Hoffnung, aber sie beißt in Benjis Pelz, zerrt ihn von seinem "Krankenbett". Spiel mit mir heißt das, aber der Benji findet das nicht gut, den Einsatz der Hinterläufe kann ich gerade noch verhindern. Nein Susi, jetzt hast Du wirklich Küchenverbot.

Mittwoch 6. Oktober 2010
Der Benji liegt nicht mehr, in zwischen hockt er wieder, er putzt sich und unternimmt erste Versuche, sich auf zu setzen, findet aber keine stabile Position. Das Hinterbein wirkt ziemlich nutzlos ab der Hüfte abwärts. So taugt das nichts.
Susi ist sauer, weil die Tür immer noch zu ist und unterbeschäftigt, weil ihr der Tobepartner fehlt. Griesgrämig sitzt sie in der hintersten Ecke, stürmt wie der geölte Blitz auf alles, was sich bewegt, meine Beine, greift auch knurrend meine Hände an. Ich erfinde ein neues Spiel für sie, Erdnüsse werfen. Da spurtet sie hinterher, da stürzt sie sich drauf, wie eine Fledermaus auf einen Tennisball, das lenkt sie eine Weile von ihrem Kummer ab. Knurrend stellt sie die bewegte Nuss, tollt über die Nuss hinweg, Scheinattacke auf meien Hand, bitte noch einmal werfen. Auch der Bunnyball erweist sich als "bewegter Kamerad". Eine Katzenangel würde vielleicht gute Dienste tun in dieser vertrackten Situation.

Benji frißt wie ein Scheunendrescher, genießt das Rotlicht, faltet auch wieder die Ohren zusammen. Nur Saubermachen mag er garnicht, Die Schippe wehrt er mit den Zähnen, das hat er früher auch gemacht. Hoffentlich bekommt er das Bein wieder unter Kontrolle, ich werde meine Wohnung "Barrierefrei" einreichten müssen.

Samstag 9. Oktober 2010
Benji stellt sich auf BEIDE Hinterläufe, aber nur kurz, reckt sich, frißt! Aber er scheint Schmerzen zu haben. Tierarzt oder in Frieden heilen lassen? Kann ich ihn selber spritzen? Kann man das wirklich so lassen? Das Bein ist viel dicker, als das andere gesunde Bein. Mal steht es rechtwinkelig nach außen ab, mal hat er es unter dem Körper liegen und dann tritt er drauf, fällt über sein Bein, da ist es ihm wirklich im Weg und dann bereitet es ihm auch Pein. Ich kann mit nicht vorstellen, dass das halbwegs vernünftig zusammenwächst. So taugt das garnichts. Ich werde den Tierarzt darauf ansprechen, ob man wirklich garnichts machen kann. So kann es jedenfalls nicht bleiben. Das Bein als nutzloses Anhängsel oder gar Hindernis ist etwas anders als "humpeln". Er kann sich noch nicht mal putzen! oder sitzen oder sich den Kopf waschen oder überhaupt sich relokalisieren, er fällt über sein eigenes nutzloses Bein. Der Tierarzt meint, Schienen an der Stelle ist unmöglich, nun ist er aber doch bereit, zu operieren, trotz Lunge, trotz Herz, trotz Glasknochen trotz Alter... Montag 8 Uhr soll ich ihn bringen.
Na toll, das hätte er auch gleich sagen können, dann wäre ich gleich Montag nach Duisburg gefahren. Im Internet stand auch, "man macht nichts"... Was nun? So heilt das doch nie im Leben halbwegs vernünftig. Ich bin sicher, er hat Schmerzen, die Augen sind schreckensgeweitet.

Sonntag 10. Oktober 2010
Die Entscheidung ist gefallen. Wir fahren nach Duisburg. Trotz des heiligen Sonntags ist die Tierärztin am Telefon sehr freundlich, wir bekommen einen Termin für Montag neun Uhr. Am Abend stellt Benji das Fressen ein, es geht ihm wirklich nicht gut. Ich denke er hat Schmerzen, das nutzlose Bein ist ihm im Weg und bereitet ihm Pein.

Montag 11. Oktober 2010
Nix Glasknochen, Lunge verschleimt ja, Narkose mit Risiko, die Tierärztin bezweifelt, dass Benji die Narkose überlebt, sie rät zum Einschläfern, auch wegen der Kosten, aber da war ich ja informiert, der Benji hat seine faire Chance verdient, er frißt, das ist doch eine Entscheidung! - seine Entscheidung! Erstmal wird geröntgt.10 Uhr, das Röntgenbild zeigt, Trümmerbruch, der Oberschenkel ist in vier Teile gesplittert, das kann man unmöglich operieren (kann man wohl, aber nicht beim Kaninchen...) Amputieren? Dann dauert die OP auch nicht so lange, damit steigen Benjis Chancen. Einen Versuch ist es wert! Abwarten ,wie er klar kommt. Heil wird das Bein nicht mehr und er HAT Schmerzen, ICH sehe das. Jetzt heißt es abwarten, zittern, zwischen Hoffnung und Bangen. Um 15 Uhr soll ich mich melden, solange mein Handy nicht klingelt atmet er noch. Ich fahre zu meinen Eltern, das ist nicht so weit, wir spielen mit den Katzenkindern und gehen mit den Hunden spazieren. Endlich wird es Nachmittag. 15 Uhr, Benji hat alles überstanden, besser als erwartet, er hat sich schon auf den Bauch gedreht. Der ist zäh, der kleine Schlumpf. Aber er ist unterkühlt, 35°C Körpertemperatur, er soll noch da bleiben, fressen tut er nicht, ich soll um sechs wieder anrufen. Das kostet mich nochmal Nerven, ich bin so froh, dass er das erstmal geschafft hat. 18 Uhr, neuer Versuch, er ist immer noch nur bei 37°C, aber in einer Stunde darf ich ihn holen, vielleicht frißt er zu Hause darauf kommt es an. 19 Uhr, die Temperatur ist nicht weiter gestiegen, trotz Rotlicht, ich darf ihn aber trotzdem mit nach Hause nehmen, da ist er zu Hause, da wird er sich am besten erholen Die Tierärztin ist immernoch erstaunt, dass er die Narkose geschafft hat - aber er hat einen starken Lebenswillen! und hofft, dass er zu Hause fressen wird.
Für die Fahrt habe ich einen kleinen Karton mitgebracht und viele Handtücher und Decken, damit er schön warm liegt. Im Auto schläft Benji zum ersten mal seit einer Woche wieder richtig tief, friedlich mit gefaltetetn Ohren und geschlossenen Augen. Zu Hause hat er vor allem Durst und ist soooo müde. Immerhin, ein Putzversuch, nimmt auch mal ein Lekkerli in den Mund, schmeckt aber noch nicht so recht. Ich stelle die Rotlichtlampe auf, soll er erstmal seinen Rausch ausschlafen.
Ich war dann schnell Minchen misten, danach hat er immerhin schon ein paar Brocken aus der Hand gemocht, da war er schon wärmer und auch munterer. 22 Uhr, hurra, Benji frißt und wie! Hurra, Benji ist über den Berg.

Die nächsten paar Tage habe ich ihm Schmerzmittel untergejubelt, da lebt er sichtlich auf.

Jedenfalls nichts machen war das verkehrteste (da wollten die ihn schon wieder vor einer Woche eingeschläfert haben... - ob die das zu einer Katze auch gesagt hätten?) Von Glasknochen haben sie übrigens nichts gesagt...

Dienstag 12. Oktober 2010
also... Benji ist auf dem Weg der Besserung.

Jetzt ist der arme Kerl mitten im Winter ganz ohne Hosen, total geschoren... der Anblick ist gewöhnungsbedürftig. Also ich würde auch frieren, wenn man mir mitten im Winter die Hosen klaut... Heute morgen hat er das Antibiotikum bekommen und noch mehr gegessen. Er leckt immer wieder am Napf, es geht ihm so lala, aber heute Abend hat er richtig gut reingehauen. Jetzt muß er lernen, auf einem Bein zu hoppeln.

Das Kerlchen frißt, seit der OP geht es ihm viel besser, als mit dem nutzlosen gebrochenen Bein, es geht aufwärts, da wollte ich ihm diese Chance geben. Er erweitert seinen Bewegungsradius, er ist entspannt, er startet eine ausgedehnte Putzaktion, er pflegt sich wieder.

Susi habe ich Katzenbälle mitgebracht, die mit Fell und Glöckchen drin, da zischt sie ab wie eine Rakete mit Extra-Triebwerk. Der Bunnyball ist zu hart, da stößt sie sich die Nase, aber mit dem Fellknäul spielt sie Nasen-Fußball. So einen Weidenball habe ich ihr auch mitgebracht, da kaut sie gerne drauf herum und wirft ihn durch die Gegend, für den geht sie auch über meine Hürdenstrecke. Hinter einer Fasanenfeder jagt sie auch gerne her. Hoffe, das lastet sie ein wenig aus.

Mittwoch 13. Oktber 2010
Benji übt putzen inklusive Bauch und Pürzel, er übt Mobilität, zwei Hüpfer gehen schon ohne Sturz. Er ist so tapfer der kleine Schatz.

Samstag, 16. Oktober 2010
Ich war heute mit Benji beim Tierarzt hier in Lev (wo ich auch sonst immer war, bevor ich mir überlegt habe, dass man da schlecht parken kann und die blöde Sprechzeiten haben...) und sie haben Duisburg ein großes Lob ausgesprochen, das Bein (bzw. die Narbe) sieht sehr gut aus, das wäre sehr gut gemacht worden. Aber die Tierärztin war auch sehr erstaunt, dass der Benji die Narkose gepackt hat, wenn er Streß hat, läuft er nämlich sofort blau an. Sie meinte, das käme vom Herzen. (das hat er aber schon lange...) und dass ich Susi wohl nicht mehr dazu lassen könne (wegen zu viel Streß...), aber die kennt ja den Benji nicht, aber die Susi auch nicht... Sie meinte aber, dass es schon gut wäre, wenn sie sich durch das Käfiggitter sehen könnten... ich habe aber kein Gitter, ich habe eine Küchentür... aber die Idee ist gut, ich werde ein Kindergitter besorgen und Hasendraht reinmachen, das ist dann auch susi-stabil, sie können sich sehen und ich habe wieder Licht im Flur und laufe nicht Gefahr, dass hinter der Tür jemand hockt. Von Glasknochen hat sie nichts gesagt.

Montag 18. Oktober 2010
Benji übt fleissig, der ist ja sooooo tapfer. Er hat jetzt auch herausgefunden, wie er sich putzen kann, nämlich wenn er sich in eine Ecke kuschelt. Er frißt wirklich gut. Er hat auch schon zwei Hüpfer gemacht, ist aber noch zielmich wackelig auf dem Bein und geht auch noch in die Kurve, aber sein Ziel erreicht er trotzdem.

Susi ist eine kleine Rakete mit Turbozünder, ich bekomme sie leider nicht aufs Bild... aber sie beißt nicht wirklich zu, sie "spielt nur". Jedenfalls hat sie jetzt mehrfach meine Hände erwischt und keine Kratzer hinterlassen. Ihr Lieblingsspiel ist "Knochen aus der Luft fangen". Nächste Woche bekomme ich ein Kindergitter für die Tür, das ist dann hoffentlich Susi-stabil und sie können sich wenigstens sehen.



Da kommt eine Susi geflogen.... - Susi mit Turbo-Raketenantrieb

Freitag 22. Oktober 2010
Also der Benji kämpft wirklich, zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, es geht aufwärts und er arrangiert sich, aber im Moment wirkt er eher so, als hätte er gar keine Beine. Er legt sich auf die Fliesen! und keucht und dreht sich im Kreis. Wenn ich ihn anstupse, hüpft er aber auf einem Bein. Ich habe die Heizung wieder runter gedreht (der arme kleine Kerl ist ja ganz nackig...) und damit scheint es ihm besser zu gehen. Die Rotlichtlampe liebt er auch sehr.
Susi fehlt der Spielkamerad und da nimmt sie mit mir vorlieb, aber das mit Düsenantrieb... das "wer rempelt wen" hat sie ja auch mit dem Benji immer gerne gespielt, das spielt sie jetzt mit meinen Beinen. Vielleicht wäre sie gerne als Katze auf die Welt gekommen? Jedenfalls freue ich mich, dass ich einen so lebensfreudigen und temperamentvollen verspielten Hauskameraden habe. Schmusen mag sie auch - aber erst nach dem Toben.

Samstag 23. Oktober 2010
Für Susi habe ich Aufziehmäuse mitgebracht, das hat sie mächtig aufgeregt, sie hat sich knurrend darauf gestürzt, sich auf die Seite fallen lassen, die Maus mit den Vorderbeinen festgehalten und mit den Hinterbeinen kräftig zugetreten. Die Wilde. Leider erwischt sie immer öfter auch meine Hände und dann fließt Blut... Ich sollte mir nach dem Nüsse knacken die Finger waschen... Vielleicht sind es auch die Erdnüsse, die sie so garstig machen... Gibt es das? Wie bei Pferden, "die sticht der Hafer"? oder ist es einfach Früüühhhling?

Montag 25. Oktober 2010
So, die Fäden sind raus, jetzt muß der kleine Schlumpf nur noch lernen, auf einem Bein zu balancieren. Er war wirklich sehr tapfer.

Montag 1. November 2010
Nachdem Susi inzwischen wirklich in alles reinbeisst und meinen Puschen beinahe völlig zerlegt hat, weil ich es gewagt habe, in "ihrem" Zimmer damit umher zu laufen - habe ich gestern endlich das Kindergitter geholt. Da passt sie auch nicht durch - jedenfalls nicht mit der Hüfte. Aber der Benji möchte bei uns sein! Kaum war die Tür offen, bündelt er alle seine Kräfte und hüpft zum Gitter, Susi wie eine Wilde los, mit dem Kopf durch das Gitter und hat ihn am Pelz erwischt und zieht und zieht und zieht. Der arme Kerl wußte garnicht, wie ihm geschah! Er hing halb im Gitter. Da habe ich die Susi in ihrem Käfig gesperrt und ihr geschworen, dass ich sie aussetzen werde. Da habe ich die Tür und das Gitter zur Küche offen gelassen, der Benji sieht das und hat es noch einmal versucht. Sprung, fallen, aufrappen, Luft holen, Sprung... bis er im Zimmer war, da brauchte er eine größere Pause. Dann ist er in seine Höhle gekrabbelt, da dachte ich schon, er zieht sich zurück... ich habe ihm Futter und Wasser bereit gestellt, aber denkste, er hat sich ausgeruht und sich dann zur gewohnten Futterbar gekämpft! Susi in ihrem Käfig ist halb toll geworden.

In der Nähe der Futterbar hat er auch die Nacht verbracht. Gegen Morgen ist er auf die gesunde Seite gefallen, da kommt er von alleine (noch) nicht wieder hoch. Ich habe ihm auf geholfen, da ist er zu seinem Klo gehümpelt und in sein Nest gesprungen - es hat zwar nicht im ersten Anlauf geklappt, aber er hat nicht aufgegeben. Ich habe ihm Futter und Wasser rein gegeben und die Tür zu gemacht, damit die Susi auch ein wenig Freigang hat. Da hat sie aber geschaut! Sie hat alles genau untersucht, aber da im unteren Stall alles nach Susi riecht, riecht der Benji jetzt auch wieder richtig! Sie ist viel ruhiger geworden, läßt sich streicheln, schmust und rastet nicht gleich aus, wenn der Benji sich bewegt. Sie spielt gerne, sie ist immer noch sehr temperamentvoll und das darf sie ja auch sein, aber sie knurrt und beißt nicht mehr. Der Benji will bei uns sein, bei Susi und bei mir in seinem Zimmer und nicht in der Küche und da darf er jetzt auch bleiben. Lasse ich sie halt abwechselnd im Zimmer umher baldovern. Der Benji muß ja üben. Und die Susi ist noch zu wild für ihn.

Susi hockt vor der Tür und passt auf, aber noch traue ich ihr nicht. Als es ihr heute morgen gelungen ist, die Klappe zu öffnen, habe ich lieber eine Sicherung eingebaut. Der Benji ist so klug und ich war so dumm...

Dienstag 2. November 2010
Benji Schatz, Du hast mein Herz verzaubert.

Und Susi? Susi sitzt oben auf der Treppe und putzt mir die Tränen aus dem Gesicht, aber es kommen immer mehr...
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