Vollmond
& Glühwürmchen
18. Juni 2008
Eigentlich wollte ich heute an meiner Kür basteln, oder
Luftballons zum Platzen bringen, aber dann ist es auf der Arbeit was
spät geworden, eine Straße war gesperrt, ich musste einen
großen Umweg fahren, da war es mal wieder glücklich neun Uhr
durch, als ich endlich am Stall war um fast schon zehn Uhr durch, als
ich mich festgequatscht und trotzdem zum Ausritt entschlossen habe.
Manchmal braucht man das einfach.
Minchen ist wenig erbaut, aber sie kommt mit. Dafür darf sie auch
ihre Lieblingsrunde wählen und die geht nun mal an den
Fischteichen vorbei, weil da hat mal Asta gestanden. Es ist warm, es
ist Sommer, es ist spät. Der Wald ist voller
Glühwürmchen. Zu Hunderten sitzen sie in den Büschen und
im Unterholz und leuchten still vor sich hin. Ein Käfer fliegt
keck vor Minchens Beine, mißtrauisch beäugt sie das winzige
leuchtende Laternchen.
Über den Feldern liegt das Zwielicht der Dämmerung. Wir
durchqueren das düstere Tal, galoppieren eine Wiese den Berg
hinauf. Oben auf der Kuppe steht der Vollmond, knapp über dem
Horizont, eine große rote kreisrunde Scheibe von leichtem Dunst
überzogen.
Das Leben ist schön.
Auf dem Höhenweg, so spät noch unterwegs, sehen sie
überhaupt noch was? Aber das Pferd sieht ja.
Wo sie recht hat, hat sie Recht.
designed by igramul