Heimfahrt

Minchen zu Hause am Niederrhein
31. August 2008

Ich schenke meinem Vater zum Geburtstag eine Ausfahrt mit der Kutsche und weil mein Vater nicht zur Kutsche kommt, fahre ich mit der Kutsche und Minchen nach Hause zu meinen Eltern. Meine Schwester ist auch mit ihren Kindern da, na, das wird ja ein richtiger Familientag. Das Wetter spielt mit, glühende 30° sind es an diesem letzen Augusttag.
Minchen darf erstmal auf dem Hof grasen. Ob sie ihre alte Heimat wieder erkennt? Sie marschiert gleich zum Tor, da geht es auf die Wiese. Ich bekomme Kuchen, da höre ich Minchen wiehern. Jetzt wird es aber wirklich Zeit. Sie steht am Tor, wiehernd schickt sie einen Gruß zu den Trabern des Nachbarn. Sie ist ein wenig aufgekrazt.
Natürlich wollen die Kinder erstmal auf dem Pony reiten, dürfen sie auch, dann spanne ich an. Mit Spannung wird verfolgt, wo die einzelnen Geschirrteile hingehören. Schließlich kann es losgehen. Bei dem heißen Wetter ist Minchen ziemlich träge, aber am Niederrhein sind ja alle Wege flach, da hat sie nicht so schwer zu ziehen. Sanft rollt die Kutsche die Wege entlang, Schotter die Fahrspur, Wiese der Mittelstreifen, in der Ferne ist die Basilika von Kevelaer zu sehen, neben uns strömt träge die Niers dahin. Viele viele Radfahrer sind unterwegs, so dass wir immer wieder durchparieren müssen. Wir fahren an einer Gärtnerei entlang, die Eriken blühen, das erinnert mich daran, dass ich in zwei Wochen in der Veluwe sein werde. Vorfreude legt sich grinsend über mein Gesicht. Minchen guckt nach ihrem Spiegelbild im Gewächshaus, das hat sie früher schon irritiert, guckt nach der Beregnungsanlage, nach den LKW. Heimwärts geht es durch die Schravelner Heide, Minchen legt an Tempo zu, das ist Heimwärtsschritt. Entsetzt prescht sie plötzlich voran, sie hat zwei Emus hinter dem Sporthotel entdeckt. Nun kann sie aber munter den Michelsweg hinunter traben.

Nachbars Jungpferde kommen angetollt, beobachten neugierig die Kutsche. Nach gut ein einhalb Stunden sind wir wieder da.

Nur noch schnell eine Neuauflage des "Hund auf der Kutsche" Bildes, dann ist Minchen in Ehren entlassen. Die Möhren aus Mamas Garten hat sie sich wirklich verdient, Quentin traut sich sogar, eine besonders große Möhre zu füttern. Sehr sanft nimmt Minchen die Möhre aus den zarten Kinderhänden.

Das war toll, das war schön, das machen wir noch einmal, wenn ich aus der Veluwe komme, wenn es dann nicht zu kalt ist. Mit diesen Worten machen Minchen und ich sich wieder auf den Weg nach Hause nach Leverkusen. Ich glaube, sie hat ihre alte Heimat wieder erkannt.


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