Ohligs - Hilden
ein wunderschöner Ausritt
auf
dem Parkplatz vom Waldschwimmbad ist es proppevoll und auch die
Straße rund um die Kaserne ist zugeparkt. Gut, daß wir zu
Huf sind ...
Wir haben ganz nahe bei uns an der Schwanenmühle geparkt und wollen
wissen, ob wir eine Verbindung von der Ohligser Heide in den Hildener
Stadtwald finden. Beides sind sehr schöne Reitgebiete, aber beide
sind auch alleine für sich genommen - nun sagen wir
überschaubar.
Die Verbindung gibt es, ich bin sie schon einmal geritten, sogar eine
Karte habe ich gefunden, wo der halbe Stadtwald samt Reitwegen
eingezeichnet ist. Bald machen wir uns auf die Socken und das ist gut
so, denn für lange Zeit bleibt es der letzte Tag unter 30°C.
Hey und wie Minchen laufen kann. Wie schön ist es, sich einfach mal ziehen zu lassen.
Mit
Ruths Kartenlesekünsten und meiner Erinnerung finden wir den
Weg problemlos, sogar durch die Blechlawinen hindurch. Der Zuweg von
der Ohligser Heide ist mächtig zugewachsen. Ob wir hier noch
richtig sind? Schwups, da ist Rubino ausser Sicht, hat Minchen sich
zusehr vernascht ... da hat sie es eilig, aber da isser ja schon
wieder. Das Buschwerk öffnet sich, vor uns liegt das Häuschen
mit den Blechkunstwerken. Nun geht es ein wenig über Straße,
unter einer Unterführung durch, um einen Kinderspielplatz herum
mitten durch ein Wohngebiet. Brav halten wir an der Ampel an, warten,
daß es grün wird. Ob die überhaupt auf Pferde reagiert?
*grübel, doch da kommt ein Auto und das Licht springt um, wir
können passieren.
Die Spaziergänger sind ja alle im Waldschwimmbad, wir haben den
Wald fast für uns alleine, fast, denn eine freudliche Dame macht
uns darauf aufmerksam, daß hier kein Reitweg ist, den haben wir vor fünf Metern verlassen ... so ist es
auch in der Karte, ein kurzes Stück der Verbindung fehlt. Und nun?
Fliegen, beamen oder tragen? Führen ist aber erlaubt, auch im
Hildener Stadtwald. Nach ca. 200 m Fußmarsch befinden wir uns
wieder auf erlaubtem Terrain. Lustig schlängelt sich der Reitweg
zwischen den Bäumen durch, Bremsen sind auch kaum welche
unterwegs. Selbst am Flugplatz ist kein Betrieb heute.
Wir finden ein schattiges Plätzchen für eine kurze Pause.
Neben der Hundewiese zwischen Hasenlöchern und Ginster suchen
Minchen und Rubino ihr Mittagessen.
Auf dem Rückweg wissen wir schon, daß die
Waldschwimmbadbesucher den Reitweg blockiert haben, darum reiten wir
direkt außen herum, aber auch der Radweg ist voller Autos
*kopfschüttel. Schnell links abbiegen wieder hinein in den Wald.
Aber ist das der richtige Abzweig? Minchen sagt ja, ich sage das auch,
denn ich erinnere mich an das Viehgitter. *brems. Mistrauisch wird das
Metall beäugt, aber ganz am Rand können die Pferde
hinüber. Ein schmaler Pfad, extra für Pferde führt
über den Hügel am Militärgelände entlang. Wir
queren wieder die Siedlung, zurück durch die Unterführung und
hinein in den Busch, der schon zur Ohligser Heide gehört.
Natürlich reiten wir auch hier noch die Runde zu Ende, der
Hildener Stadtwald war ja nur ein Abstecher.
Inzwischen steht die Sonne hoch am Himmel und brennt so richtig
schön warm herunter. Zwischen den Brombeeren steht die Luft, hier
flimmert die Hitze, aber gleich im Wald ist es wieder erträglich,
ein leiser Luftzug umweht uns. Nur ein herrlicher Stoppelacker trennt
uns noch vom Parkplatz.
Die Zeit reicht. Gründlich werden die Pferde geputzt, im Schatten
des Anhänger lassen sie sich das gerne gefallen. Auch unsere
Park-Nachbarn, die mit dem Fahrrad unterwegs waren, kehren zurück.
Wir lassen sie zuerst fahren, dann haben wir genügend Platz zum
Verladen, falls Rubino wieder hinausstürmt. Aber nach kurzem
Zögern bei geöffnetem Frontausstieg steigt er brav ein,
Minchen hinterher.
Ruth muß pünktlich zu Hause sein. Weil Rubino so
stürmisch aus dem Anhänger steigt, laden wir diesmal nach
vorne aus. Er ist überrascht, verläßt den Anhänger
aber manierlich. Klappe zu und los, haaalt, der Brustriegel ist noch
offen. Ich hüpfe mit Anlauf durch die Luke und donner volle Kanne
mit dem Schädel gegen die Türzarge. Au, das tut weh, vor
allem blutet es. Im Nu habe ich den roten Saft quer über Hände und
Gesicht verteilt, verdammt, es will nicht aufhören. Ruth ist
gelinde erschrocken, aber sie bewahrt Nerven. Unter dem kalten
Wasserstrahl wird das Ausmaß des Schadens sichtbar, es ist nur
ein kleiner Riss in der Kopfhaut. Endlich hört auch der Blutstrom
auf. So muß ich nicht wie ein Monster nach Hause fahren. Minchen
staunt zwar über die Verzögerung, aber sie hat brav im
Anhänger gewartet, dafür bekommt sie natürlich ein
dickes Lob. Eben einfach Superminchen.
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