Erste Hülser Bruch Distanz
Soll ich oder soll ich nicht
reite ich oder reite ich nicht? August, das wird brüllend heiß!
30 oder 42 km? Verzweifelt versuche ich, einen Reitpartner für die
42 km zu finden, aber alle Leute, die ich frage, wollen nur den 30 km
Ritt gehen. Es ist ja August und damit bestimmt recht warm ...
Hilfe, ich reite einen Bären
Ende Juli und Minchen hat einen Pelz zum kuscheln. Aber damit noch
einen Distanzritt gehen und das Mitte August? Letztes Jahr in Eisborn
habe ich sie schon kaum trocken bekommen und da war es doch recht
frisch - doch das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal
erzählt werden soll.
Fjordhengst trifft Fjordstute
Die Starterliste wird im Internet veröffentlicht. Hm, das ist eine
Gruppe, mit der ich leben kann, es ist sogar noch ein Fjordie dabei,
der schicke Kvirlo, dem wir auch schon im Maaswald begegnet sind - aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll.
Aufgegeben wegen zu viel Wasser
Wir
finden ein Plätzchen zum Campen, drei Paddocks baue ich auf, denn
morgen in aller Frühe reisen noch Elke und Claudia an. Der Abend
wird warm und gemütlich, doch in der Nacht setzt der
angekündigte Dauerregen ein. Pong pong, prasselt es auf das
Hängerdach und will garnicht weniger werden. Reite ich oder reiten
ich nicht? Vielleicht reite ich nur die ersten
zwölf Kilometer, denn da bin ich wieder am Start und Minchen hatte
Bewegung. Wenn es nur zum Satteln trocken ist ...
7:30 der Regen läßt plötzlich nach, es wird heller,
für kurze Zeit bleibt die Luft trocken. Lang genug, um zu satteln,
lang genug, damit ich starte, kurz genug, um uns sogleich nach dem
Start kladdernaß werden zu lassen. Aufgrund des heftigen Regens
in der Nacht und am Morgen werden alle Starts eine Stunde nach hinten
verschoben. Mache Hinweisschilder sieht man erst im allerletzen Moment,
obwohl sie Neongelb daherleuchten, so dicht ist der Regen. Dabei ist
die Strecke sehr gut markiert. Warum tue ich mir das an? Auch Minchen
kann es kaum glauben, kneift den Schweif ein und klemmt sich hinter den
schicken norwegischen Hengst Kvirlo, der wirklich absolut brav ist. Nur
sieht auch er ab und zu das "eigentlich will ich garnicht vorne laufen"
Monster.
Doch der heftige Wolkenbruch ist "nur" ein Schauer. Nach einer halben
Stunde klart es auf. Sogar die Sonne lugt hinter den Wolken hervor.
Hurra! Herrlich ist das, Distanzreiten, ja, so macht es Spaß.
Minchen greift jetzt auch viel fröhlicher aus, sie legt ein
flottes Tempo vor, so daß Kvirlo, der hinten barfuß
läuft, auf dem Schotter kaum nachkommt.
Ein kurzer Guß nach der Pause, die schwimmenden Wege im Bruch
rauben meinem Pferdchen die Lauflust. Kann sie nach gut 30 km nicht
mehr? oder will sie nicht mehr? Egal. Alle Falten und Nähte meiner
nassen Jeans scheuern inzwischen und mit einem Pferd, das nicht
läuft macht es keinen Spaß. Gerade sind wir an einer
Wegegabelung, wo ich ein gehöriges Stück abkürzen kann
und von hinten kommt eine Gruppe, an die sich meine Mitreiterin
anhängen kann. Das ist zu verlockend. Wir geben auf. Ca. 10 km
Fußmarsch liegen vor uns. Auch auf dem Wiesenweg Richtung Heimat,
Richtung ehemaligem Stall kommt keine Motivation auf. Nein, es ist
wirklich nichts passiert beruhigen wir die überholenden Reiter.
Erst im Hohlweg - Ziel in Sicht - schwinge ich mich wieder auf ihren
Rücken, weil es da gar zu matschig ist. Schon trabt mein Pferdchen
wieder an. Aber da wir nicht mehr im Wettbewerb sind, steige ich vor
dem Ziel wieder ab.
Zur Nachuntersuchung ist Minchen wieder fit, die Tierärzte sind zufrieden, das ist schließlich die Hauptsache, oder?
Bei unserem ersten "richtigen Distanzritt" KDR Münstermaifeld
sind wir ausgeschieden wegen Zeitüberschreitung, es war einfach zu
viel Wasser von unten, aber das ist eine andere Geschichte, die ein
anderes Mal erzählt werden soll. Bei unserem zweiten "richtigen Distanzritt" KDR Hülser Bruch
Distanz haben wir aufgegeben wegen zu viel Wasser von oben und unten.
Was wird uns unser dritter Versuch, einen "richtigen Distanzritt" zu bestreiten bringen?
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