Legenden über das Fjordpferd

Die Zauberflöte - wie das Fjordpferd an seinen Aalstrich kam
Vor langer langer Zeit einmal, hoch oben im Norden lebte ein Holzfäller mit dem Namen Ragnar, der eine solch wundervolle Flöte geschnitzt hatte, daß sogar Menschen aus weit entfernten Ländern darüber redeten. Sie besuchten ihn aus allen Winkeln des Globus, um seiner bezaubernden Musik zu lauschen. Das Erstaunliche aber war, daß Ragnars sechs Pferde, mit den Namen Kvit, Brun, Grå, Rød, Uls und Gul tanzten, wenn er seine Flöte spielte. Die Musik schlug alle Leute in ihren Bann, die ihr lauschten und immer mußten sie tanzen, ob sie wollten oder nicht.

In diesem fernen kalten Land regierte König Rei. Rei war ein Mann weniger Worte, gerecht aber streng. Seine Tochter, Prinzessin Sissel war eine nette, freundliche Person, die Pferde liebte. So hörte sie aufmerksam zu, mit großen Augen, fasziniert von den Geschichten, die über Ragnar erzählt wurden. Als Weihnachten nahte, hatte sie nur einen einzigen Wunsch. König Rei, der seine Tochter sehr liebte, wußte, was sie so sehr begehrte und lud den Flötenspieler mit seinen Pferden in seinen Palast ein. Er gab Ragnar einen Geldbeutel voller Kronen und kaufte das weiße Pferd Kvit für seine Tochter, denn die Geschichten erzählten, daß Kvit besser tanzte als alle anderen Pferde. Am 24. Dezember rief der König alle seine Musiker zusammen, es waren die Besten aus dem gesamten Königreich. Er meinte, wenn die Pferde so wunderschön zu den einfachen Klängen einer Flöte tanzten, dann würden sie noch viel besser tanzen zu der Musik des gesamten königlichen Orchesters. Der ganze Hof, ausländische Boten und Prinzessin Sissel wurden für die Aufführung in den Tanzsaal eingeladen. Das Orchester begann sein Spiel und die Spannung stieg.
Voller Erwartung reckten die Gäste die Hälse, um nur ja nichts zu verpassen. Mit zunehmendem Höhepunkt der Musik, öffneten die Türen und der Stallmeister trat ein, er führte das mit Silber behangene Pferd. Die Musiker gaben ihr letztes Hemd, aber egal, wie lange oder wie gut sie spielten, das Pferd tanzte nicht. Der König wurde sehr wütend und ging zu Ragnar, der im Stall hatte bleiben müssen, und nahm ihm seine Pferde weg. Mit einem Stück Holzkohle malte er einen Streifen auf den Rücken eines jeden Tieres, damit er sicher gehen konnte, daß der Flötenspieler ihn nicht noch einmal betrügen könne. Ragnar mußte mit dem König zurückkehren, er sollte sich bei der Prinzessin entschuldigen und anschließend eine lange Zeit im Gefängnis verbringen. Als er die niedliche kleine Prinzessin sah, war er sofort entzückt von ihrer Schönheit, und Sissel ebenso stieg die Röte ins Gesicht und sie starrte Ragnar mit leuchtenden Augen an. Bevor der König ihn einkerkern konnte, holte Ragnar blitzschnell seine Zauberflöte hervor und begann zu spielen. Jeder, der die Musik vernahm, fing an zu tanzen, ob er wollte, oder nicht. Nach einer Weile fielen die Gäste zu Boden, einen nach dem anderen überkam die Erschöpfung und der König bat Ragnar um Erbarmen, ja er bot ihm die Hand seiner Tochter, wenn er nur aufhören wolle zu spielen. Am nächsten Tag war Weihnachten, es gab ein weiteres Fest und die Pferde tanzten wieder! Ragnar und Sissel heirateten und sechs Pferde schritten vor ihrer Kutsche: fünf von ihnen hatten einen dunklen Strich auf dem Rücken. Ragnar und Sissel lebten ein langes, glückliches Leben. Die Pferde von diesem fernen kalten Land sind Fjordpferde und bis zum heutigen Tage tragen die fünf Farbschläge Brun, Grå, Rød, Uls und Gul einen Streifen auf ihrem Rücken, während dieser bei Kvits Farbschlag einfach fehlt!
entnommen: Fjord in Beeld
Arjan Wijnstra
Das Fjordpferd in Ägypten
Sehr hübsch ist dieser Cartoon

Das Fjordpferd
... wie die Sphinx ursprünglich geplant war ...

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Wie Tag und Nacht erschaffen wurden
- oder warum wir einen Bogen in die Fjordiemähne schneiden
Vor langer, langer Zeit gab es weder Tag noch Nacht, kein Licht und keine Dunkelheit, und außer für die Götter war nicht viel zu tun auf Erden. Schließlich wurde das so langweilig, daß es sogar Odin anödete, den obersten Gott der Wikinger und Vater der meisten anderen Götter. Er beschloß, daß es an der Zeit sei, die Dinge ein wenig zu ändern und das war der Grund, warum er der Göttin "Nacht" und ihrem Sohn "Tag" je ein Pferd und einen Wagen gab, von da an konnten sie einander folgen, in einem zwölf-Stunden Interval über den Himmel reitend. So geschah es. Zuerst kam "Nacht" mit ihrem Wagen, gezogen von dem wilden Hrimfakse, von dessen weiten Nüstern die Nebelschwaden herunterschwebten und der hinter sich die Dunkelheit über die Erde heranzog. Dann kam "Tag" mit Skinfakse, von dessen Maul der blaue Morgentau heruntertropfte, mit dem ersten grellen Morgenlicht erstrahlend von seiner Mähne. Das ist es, was bis heute geschieht, wenn Du genau hinschaust, wenn die Abenddämmerung heranzieht, kannst Du Hrimfakse hoch über den Wolken galoppieren sehen. Wenn Du sehr früh am Morgen aufstehst und Dir den Schlaf aus den Augen reibst, kommst Du vielleicht gerade rechtzeitig, um Skinfakse den Himmel passieren zu sehen, obwohl alles was Du für gewöhnlich sehen kannst ist der blendende Bogen seiner Mähne, genau über dem Horizont.
entnommen: Fjord in Beeld
Arjan Wijnstra
So kam das Fjordpferd als Sonnenpferdchen an seine rußgeschwärzten Beine und die Nachtpferde, das sind die Graufalben. Jetzt wissen wir auch, warum wir unseren Fjordies einen Bogen in die Mähne schneiden, das ist zu Ehren von Skinfakse.

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Hrimfakse




Skinfakse


Die Fjordgeburd

Tor gallopierte mit seinem getreuen Hengst "Sleipnier" über seine Landen, um deren prächtigen Sommerschein zu geniesen.Genoß die gewaltigen grünschimmernden Fjordseen und Täler. Ritt über sie hinweg um dahinter einen noch schöneren zu erblicken.
Sein stolzes Pferd glitt durch die Luft wie ein Speer, seine acht mächtigen Beine trugen ihn und Tor wie eine Brise übers Land.
In der Hälfte seines Reiches angelangt beschloss Tor sich und seinem Hengst eine Rast zu gönnen. Dazu entschied er sich für eine Lichtung auf einem Hügel direkt am Ufer einer der Seen und verführte Sleipnier sanft dazu zur Landung anzusetzen.
Stieg ab, legte seinen Hammer "Mjolnir" zur Seite um sich im Moos auszuruhen.
Sleipnier blieb unbeaufsichtigt neben ihm stehen und döste.

Wären dessen suchte Anskar vergeblich nach seiner fortgelaufenen Stute. Sie war ihm entkommen und er musste sie wieder finden. Stöberte unbedacht durch den Wald und rief immerzu nach ihr.

Die Stute fraß hier und da etwas von den Büschen und Flechten, ignorierte ihren Herren schlicht und verbarg sich im Unterholz.

Anskar gelangte an eine Lichtung an der Tor ausruhte. Plötzlich erblickte er seine entlaufene Stute die schnurstraks auf das göttliche Pferd Tores zulief.
Ohne ein Ton von sich zu geben sah er zu wie Sleipnier seine Mähre deckte.
Tor bekam davon nichts mit und verweilte im Gestrüp. Kurze Zeit später verliess die Stute Sleipnier wieder und wandte sich in Richtung Heim.
Anskar folgte ihr und lies Tor und sein Pferd hinter sich. Zuhause erzählte Anskar die Geschehnisse allen im Dorf doch nimand schenkte ihm einen Funken Glauben.

11 Monate später gebahr die Stute ein eigenartiges Fohlen, das sich zu keiner Pferderasse deren Zeiten zuordnen lies. Der kleine Hengst besaß eine Mähne wie eine Klippe, starr und durchschnitten von einer schwarzen Linie die vom Stirnschopf aus bis in den Schweif mündete. Zudem hatte er ein goldschimmerndes Fell und war recht robust gegliedert. Man gab ihm den Namen Mjolnir nach Tors Hammer und beschrieb die Rasse als "Fjordpferde".
Er war der erste Fjord der Welt und die Norweger verehren diese Rasse bis heute.
Gaben ihr sogar einen Prägung auf einer Münze und noch vieles mehr!!!
Habe die Geschichte von einem echten Norweger den ich vor 2 Jahren in Canada kennenlernte, der hies auch Anskar! Hatte mir damals ein Blatt mit der Geschichte mitgegeben.War echt nett von ihm!




nach mündlicher Überlieferung
gefunden im Fjordforum

* Anmerkung Heike Rottmann:
Sleipner ist übrigens das Ross von Odin, nicht von Tor. Tor ist der einzige der Götter, der zu Fuß ging.
Selbst die Norweger verwechseln da manchmal etwas, wie ich selbst zu meiner Verwunderung in meinem letzten Urlaub dort festgestellt habe. Manche kennen anscheinend nur Tor, weil er in Norwegen am populärsten war.
In der Edda steht es richtig.


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