St. Martin in LA
Die Pauke
11. November 2009
Zuerst ein Anruf, dann der Rückruf, doch, der Martinszug findet
statt, trotz Schweinegrippe, noch ein Anruf... ich glaube, jetzt
muß ich doch mal herausfinden, wer mich da warum erreichen will.
Die Warnung, es ist eine große Trommel dabei, oh Schreck. Naja,
probieren geht über studieren und unterwegs ist die Musik ja auch
ganz weit weg. Also versuchen wir es.
Dieses Jahr halten die Kinder respektvollen Abstand vom Pferd. Doch als
ich darauf warte, dass alle in die Kirche gehen, damit ich mich
umziehen kann, muß ich feststellen, dass die Kirche geschossen
ist, was nun? Improvisieren. Flugs den Mantel übergeworfen und
aufs Pferd geschwungen, da sammelt sich die Kapelle. Die Martinslieder
werden dieses Jahr einfach vor der Kirche gesungen! Mit Pauke, da nimmt
Minchen erstmal reissaus, spitzt die Ohren, schleicht vorsichtig
näher, jede Faser des Körpers gespannt, wie angewurzelt
lauscht sie der Musik. Fünfzehn Minuten später hat sie sich
von der Ungefährlichkeit der Pauke noch nicht so recht
überzeugt, misstrauisch beäugt sie das Geschehen. Das ist
gut, so hat sie Gelegenheit, sich das an zu gucken.
Nun formiert sich der Zug, wir setzen uns an die Spitze. Eilig tritt
Minchen an, hoho, langsam, die ganz kleinen Kinder müssen doch
mithalten können. Nach der ersten Ecke wird es leichter, die
Kapelle entschwindet unseren Blicken, langsam entspannt sich mein Pony.
Am Feuer ist sie wieder Profi, trotz Pauke. Da hat mein Pony aber was
gelernt.
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