St. Martin in OP

Wir müssen draussen bleiben
9.11.2010

Ich habe eine gute Wegebeschreibung bekommen, wir werden vor Ort sogar schon erwartet und auf einen extra für und reservierten Parkplatz eingewiesen, na, das nenne ich Service! Dieser Martinszug ist sehr gut organisiert, ich bin bestens über die Strecke samt ihrer Schwierigkeiten aufgeklärt, sowie über das Gelände am Kindergarten. Das ist für das Pferd nämlich zu eng, weswegen wir am Tor stehen bleiben und den Zug an uns vorbei ziehen lassen - dabei kann jeder den Martin nochmal aus der Nähe sehen, das ist auch schön.

Bei stetigem Nieselregen satteln, aufsitzen, na dann mal los. Minchen - GuteMine - ist superbrav, in winzigen Minischrittchen schreitet wie stetig vorwärts. Kein Gehampel, kein Gezackel, keine Wartepausen und keine Extra-Volten, einfach immer weiter. Großes Polizeiaufgebot an der von Dyk Straße, hupende ungeduldige Autofahrer, Blaulicht, Minchen läßt sich nicht beirren, hält ihr "da sind Zweijährige dabei - Martinszugtempo". In der Nebenstraße ist es wieder ruhiger, nasses rutschiges Laub auf der Straße und nasser Dunst von oben. Die Straße spiegelt vom Regen, das irritiert Minchen, da muß sie mal die ein oder andere Pfütze misstrauisch beäugen. Die Pechfakeln stören sie nicht. Über die Holzbrücke, kein Problem, kein Rutschen, nun geht es die Wiembach hinunter. Hinter uns schaukeln die Regenschirme, schnappen auf, schnappen zu, neben uns rauscht kräftig der Bach. Musik direkt hinter uns aber ohne Pauke, da ist gut, das ist schön, so bekommen wir auch mal was davon mit. Von den vielen Laternen sieht man leider recht wenig, zahllose Regenschirme verdunkeln den Zug, die Laternen sind regendicht eingepackt. Die Wiehmbach plätschert oder ist es der Regen, der von meinem Visir tropft? Wiehmbach rauf, Wiehmbach runter, über die Teerbrücke wird gewendet. Nun geht es heimwärts, vorwärts, der Nieselregen sprüht uns ins Gesicht. Missmutig drängt Minchen gegen den Zügel, schnaubt, schüttelt ihre schwarz weisse Mähne, dass die Tropfen abperlen, fügt sich in ihre Aufgabe. Zurück über Laub und große Straße, vorbei an Bussen, Baustellen und Blinklichtern. Am Kindergarten angekommen zieht der Zug wie verabredet an uns vorüber. Wir müssen draussen bleiben. Die Kinder bekommen ihre Weckmänner, sogar für Minchen und mich ist einer dabei. Dankeschön! Der Weckman brüderlich geteilt versöhnt Minchen und einen Apfel gibt es obendrauf.
Während auf der Straße die Busse vorbei fahren, wartet Minchen geduldig, bis viele viele streichelnde Kinderhände sich vom Martinspony verabschiedet haben.




Zurück am Heusack braucht Minchen keinen Strick. Es gitb den Apfel zur Belohnung. Völlig cooles Martinspony. Alles verstaut für den nächsten Martinzug, den Mantel zum Trocknen aufgespannt. Jetzt müssen wir nur noch hier heraus manövrieren und die Kurve auf die Straße kriegen. Geschafft.

Minchen, das hast Du wieder toll gemacht. Wir haben sogar ein Extra-Lob für Dein super Tempo bekommen.

Zitat (Kindermund):
Wer sitzt denn da auf dem Pferd? - Apfel.

Nachtrag:
endlich komme ich dazu, mich noch einmal herzlich bei Dir zu bedanken.
Du hast recht, alles hat wunderbar geklappt. Jochen hat erzählt, daß Du noch ganz lange für die Kinder am Tor gestanden hast. Noch den ganzen nächsten Tag haben sie davon erzählt. Wir (meine Kollegen und ich) würden uns freuen, wenn Du auch im nächsten Jahr wieder mit Deinem tollen Pony bei unserem Zug dabei wärst.


Na, da freue ich mich doch sehr drüber, dass Minchen so gut angekommen ist. Vielen Dank für das Feedback!
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