Ich habe eine gute Wegebeschreibung bekommen, wir werden vor Ort sogar
schon erwartet und auf einen extra für und reservierten Parkplatz
eingewiesen, na, das nenne ich Service! Dieser Martinszug ist sehr gut
organisiert, ich bin bestens über die Strecke samt ihrer
Schwierigkeiten aufgeklärt, sowie über das Gelände am
Kindergarten. Das ist für das Pferd nämlich zu eng, weswegen
wir am Tor stehen bleiben und den Zug an uns vorbei ziehen lassen -
dabei kann jeder den Martin nochmal aus der Nähe sehen, das ist
auch schön.
Bei stetigem Nieselregen satteln, aufsitzen, na dann mal los. Minchen -
GuteMine - ist superbrav, in winzigen Minischrittchen schreitet wie
stetig vorwärts. Kein Gehampel, kein Gezackel, keine Wartepausen
und keine Extra-Volten, einfach immer weiter. Großes
Polizeiaufgebot an der von Dyk Straße, hupende ungeduldige
Autofahrer, Blaulicht, Minchen läßt sich nicht beirren,
hält ihr "da sind Zweijährige dabei - Martinszugtempo". In
der Nebenstraße ist es wieder ruhiger, nasses rutschiges Laub auf
der Straße und nasser Dunst von oben. Die Straße spiegelt
vom Regen, das irritiert Minchen, da muß sie mal die ein oder
andere Pfütze misstrauisch beäugen. Die Pechfakeln
stören sie nicht. Über die Holzbrücke, kein Problem,
kein Rutschen, nun geht es die Wiembach hinunter. Hinter uns schaukeln
die Regenschirme, schnappen auf, schnappen zu, neben uns rauscht
kräftig der Bach. Musik direkt hinter uns aber ohne Pauke, da ist
gut, das ist schön, so bekommen wir auch mal was davon mit. Von
den vielen Laternen sieht man leider recht wenig, zahllose Regenschirme
verdunkeln den Zug, die Laternen sind regendicht eingepackt. Die
Wiehmbach plätschert oder ist es der Regen, der von meinem Visir
tropft? Wiehmbach rauf, Wiehmbach runter, über die Teerbrücke
wird gewendet. Nun geht es heimwärts, vorwärts, der
Nieselregen sprüht uns ins Gesicht. Missmutig drängt Minchen
gegen den Zügel, schnaubt, schüttelt ihre schwarz weisse
Mähne, dass die Tropfen abperlen, fügt sich in ihre Aufgabe.
Zurück über Laub und große Straße, vorbei an
Bussen, Baustellen und Blinklichtern. Am Kindergarten angekommen zieht
der Zug wie verabredet an uns vorüber. Wir müssen draussen
bleiben. Die Kinder bekommen ihre Weckmänner, sogar für
Minchen und mich ist einer dabei. Dankeschön! Der Weckman
brüderlich geteilt versöhnt Minchen und einen Apfel gibt es
obendrauf.
Während auf der Straße die Busse vorbei fahren, wartet
Minchen geduldig, bis viele viele streichelnde Kinderhände sich
vom Martinspony verabschiedet haben.
Zurück am Heusack braucht Minchen keinen Strick. Es gitb den Apfel
zur Belohnung. Völlig cooles Martinspony. Alles verstaut für
den nächsten Martinzug, den Mantel zum Trocknen aufgespannt. Jetzt
müssen wir nur noch hier heraus manövrieren und die Kurve auf
die Straße kriegen. Geschafft.
Minchen, das hast Du wieder toll gemacht. Wir haben sogar ein Extra-Lob
für Dein super Tempo bekommen.
Zitat (Kindermund):
Wer sitzt denn da auf dem Pferd? - Apfel.
Nachtrag:
endlich komme ich dazu, mich noch einmal herzlich bei Dir zu
bedanken.
Du hast recht, alles hat wunderbar geklappt. Jochen hat erzählt,
daß Du noch ganz lange für die Kinder am Tor gestanden
hast. Noch den ganzen nächsten Tag haben sie davon erzählt.
Wir (meine Kollegen und ich) würden uns freuen, wenn Du auch im
nächsten Jahr wieder mit Deinem tollen Pony bei unserem Zug dabei
wärst.