Susi & Benji

Neues aus der Ninchen-WG
27. Juli 2008
Oh weh, was ist das? Der Benji hängt völlig daneben. Er mag nicht fressen kommen, er hockt den ganzen Abend über der Wasserschüssel, trinkt aber nicht und wenn er sich putzen möchte, kippt er einfach um. Es ist Sonntag Abend, morgen früh fahren wir wohl mal zum Tierarzt, armer Kerl. Ich bin im höchsten Masse alarmiert, so eine Eierei könnte mit der bekannten Kopfschiefhaltung zusammenhängen, eine Erscheinungsform der Krankheit ist eine Lähmung der Hinterläufe...
Susi findet Benjis Verhalten auch garnicht gut, sie hüft zu ihm, versucht, ihn zum Spielen zu animieren, aber Benji mag nur in Ruhe gelassen werden. Ich setze ihn unter die Rotlichtlampe, trotz 30°C scheint ihm das gut zu tun, er bleibt sitzen. Susi pflanzt sich auch gleich daneben, streckt sich lang aus und sonnt sich den Bauch... verücktes Huhn, so bekommt doch der Benji garnichts ab...

Montag
28. Juli 2008
Mehr schlecht als Recht eiert Benji durchs Zimmer. Er verkriecht sich in seinen Stall, frißt nicht und rührt sich nicht vom Fleck. Kurzer Anruf in der Firma, wir fahren zum Tierarzt. Gaskolik diagnostiziert diese, keine Spur von Kopfschiefhaltung. Aber 50 Gramm weniger seit unserem letzen Besuch. Da purzeln mir ein paar Steine vom Herzen, aber schlecht geht es dem Benji trotzdem sichtlich. Er scheint große Schmerzen zu haben. Mit Schmerzmitteln und weiteren Medikamenten werden wir nach Hause geschickt. Ich kann zum Glück spontan einen Tag Urlaub nehmen. Armer Kerl.
Susi ist überhaupt nicht erbaut. Ist es der Tierarztgeruch? Jedenfalls stürzt sie sich fauchend und knurrend auf den armen Kerl, dass er garnicht weiss, wie ihm geschieht. Rabiat kommt von Rabbit, aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt werden soll. Benji verkriecht sich wieder in seine Bau, zu seinem Schutz hänge ich die Tür ein.

Dienstag
29. Juli 2008
Wieder Tierarzt. Dem Benji geht es nicht besser, er hockt die ganze Zeit über dem Wassernapf, frißt nicht, trinkt nicht, rührt sich nicht. Über Tag bleibt die Susi im Stall, damit er seine Ruhe hat, aber erstmal fahren wir wieder zum Tierarzt. Der Bauch ist nicht mehr so aufgegast, aber er hat weitere 50 Gramm abgenommen und er hat furchtbar schlechte Zähne. Ein Backenzahn steht völlig schief, der macht ihm Probleme, der soll auch gleich gekürzt werden. Also bleibt der Benji da. Abends kann ich ihn wieder abholen, wenn er nicht freiwillig frißt, muß er gepäppelt werden. Zu einem Löwenzahnblatt läßt er sich überreden, aber dann stellt er das Essen auch schon wieder ein. Er hockt in seiner Ecke, kippt um, rührt sich nicht, knurrt jeden an, der in seine Nähe kommt. Also lasse ich ihn in Frieden.

Mittwoch
30. Juli 2008
Abwarten.
Susi versteht das alles nicht. Sie saß jetzt fast 24 Stunden im Käfig. Kaum bewegt der Benji sich, stürzt sie sich heftig auf ihn, Benji fliegt durch die Luft, so geht das aber nicht! Schon hockt Susi wieder im Stall. Aber da kann ich sie auf Dauer ja nicht lassen. Erstmal bekommt der Benji seine Spritze. Eine halbe Stunde später läßt er sich zu einem weiteren Löwenzahnblatt überreden. Unter Protest und wütendem Geknurre. Aber ordentlich Hoppeln kann er immer noch nicht. Abends tritt er endgültig in den Hungerstreik. Ich bin ratlos.

Donnertag
31. Juli 2008
Nun hat der Benji sich in den Stall verkrochen und kommt nicht mehr heraus. Ich setze ihm Futter und Wasser dazu, aber er rührt beides nicht an. Schnuppert nur einmal daran, kippt um und sucht wieder Unterstützung in seiner Ecke.
Susi fängt an, sich zu langweilen. Sie schaut einmal nach dem Benji durch die zue Tür, aber er knurrt nur warnend. Da trollt sie sich zum Papiermüll, verteilt alles in meiner Küche. Aber es muß doch noch spannendere Spielplätze geben... Weil es so warm ist, habe ich die Balkontür offen stehen, die frische Luft hat es ihr angetan. Da ist ja nur die Barrikade zum Wohnzimmer im Weg, die muß sich doch überwinden lassen. Gedacht, geschafft und im Wohnzimmer kann man so herrlich viel Unsinn machen. Susi, du Untier!

Freitag
1. August 2008
Benji geht es nicht besser, ich überlege, ob ich mit ihm nach Duisburg in die Tierklinik fahre, aber mein Auto hat mindestens 70°C, erst muß es kühler werden. Ein wenig scheint er gegessen zu haben, viel war es nicht. Abends wechsel ich das Wasser im Trog, es ist voller Streu, er muß wieder umgefallen sein und heftig gestrampelt haben. Gierig stürzt er sich auf das Wasser, trinkt sogar. Benji, wird das wieder?
Plötzlich heftiges Gepolter an der Barrikade, Susi hat Maß genommen, strampelnd und kratzend hängt sie über der Brüstung, hops, da ist sie hinüber. Nein Susi, raus da. Unter Protest hoppelt sie zurück ins Schlafzimmer.

Samstag
2. August 2008
Benji frißt ein ganz wenig, er knurrt nicht mehr und er scheint wieder Stallgeruch angenommen zu haben. Vielleicht hilft Bewegung? Susi hopst zu ihm in den Stall, wäscht ihm den Kopf, leistet ihm Gesellschaft, stürzt sich aber nicht mehr rabiat auf ihn. Ich wage es, die Zwei wieder länger zusammen zu lassen.

Sonntag
3. August 2008
Benji frißt noch ein wenig mehr, Susi hopst um ihn herum, er geruht den Stall zu verlassen, ist aber sehr wackelig auf seinen vier Pfoten. Susi schmiegt sich an ihn, seit ich sie nicht mehr einsperre, ist sie wieder ausgeglichener. Benji schläft viel, aber er scheint auf dem Weg der Besserung zu sein. Er bekommt alle seine Lieblingsdelikatessen vorgesetzt, hauptsache er frißt und böbbelt.

Montag
4. August 2008
Susi hat es geschafft, irgendwie ist es ihr gelungen, die Barrikade wieder zur Seite zu schieben. Meine Telefonleitung ist völlig verhackstückt. In praktischen zwei Zentimeterstückchen liegt die Leitung unterteilt am Boden. Das Telefon ist tod.
Benji schläft den ganzen Tag, er hockt wieder im Zimmer, sucht die Anlehnung, frißt ein wenig, hoppelt auch mal eine Runde. In gierigen langen Zügen trinkt er vom frischen Wasser. Er scheint über den Berg zu sein, langsam erholt er sich von - was auch immer. Susi möchte gerne ein Wettrennen veranstalten, Benji jumpt hinterher, aber nach einer Runde gibt er auf. Er quetscht sich wieder zwischen seine Kiste und den Wassertrog, während Susi hin und her flitzt, ihr Höchsttempo austestend.

Dienstag
5. August 2008
Benji ist wieder fit. Hurra. Alle Türen und Fenster stehen weit offen, es ist endlich kühler geworden. Ich lasse die zwei zu einem Ausflug ins Wohnzimmer. Das ist jetzt hasensicher. Die Zwei kommen angeflitzt, hakenschlagend, zu Luftsprüngen aufgelegt, Benji vorne weg, Susi hintendrein. Immer einmal mehr wie Du. Benji geht es wieder gut, hurra. Sie proben ein Wettrennen durch die ganze Wohnung Balkon inklusive. Rein rauf runter raus und wieder von vorne. Als sie sich ausgetobt haben, hockt Benji zu meine Füssen, Susi untersucht meine Krempelecken, sie erklimmt alle möglichen und unmöglichen Stapel, stürzt mitsamt meiner Fotosammlung ab, nur um anschliessend meinen CD-Turm zu erklettern. Vom Sofa hat man eine prima Aussicht und von den Stoffresten kann man so herrlich abrutschen. Mit Karacho verschwindet sie in der Küche. Versteckspielen unter der Gardine ist voll toll. Genug für heute. Die Barrikade ist jetzt Susisicher.

Mittwoch
6. August 2008
Für die Ninchen habe ich wieder einen Strauß Löwenzahn mitgebracht. Beide Kaninchen kommen sogleich angeflitzt und futtern um die Wette. Benji holt alles auf, was er die letzte Woche verpasst hat, er frißt wie ein Scheunendrescher. Es geht ihm wieder richtig gut. Gemeinsam veranstalten sie ihren Morgensport. Am nächsten Morgen ist der ganze Löwenzahn vertilgt.

Sie Susi braucht unbedingt einen neuen Spielplatz, hat jemand Ideen?
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