Powerminchen

Teimina Vulkano
27. Januar 2008


Minchen wird sonntagsfein gemacht, der Pelz wird in Büscheln davongeworfen, die Schulter juckt, aah, Minchen geniesst. So, nun bist Du hübsch genug, lass uns aufbrechen. Zäh und träge schleppt Minchen sich den Berg hoch - können wir nicht einfach stehen bleiben? Die Unlust kommt ihr förmlich zu den Ohren heraus. Da entdeckt sie in der Ferne zwei andere Ponies, laut wiehernd dreht Minchen auf. Die Mähne flattert lustig im Wind, ich lasse sie laufen. Im flotten Trab greift fegen wir dahin. Gut 100 Meter voraus eine Spaziergängerin mitten auf dem Weg, wir auch. Selbstverständlich werden Fußgänger immer im Schritt passiert, als sie auch schon brüllt, ob es auch langsamer geht. Woah. Klar doch, aber ich war doch noch sooo weit weg.


Gleich geht es wieder los, zu den zwei Ponies aufgeschlossen, doch es sind keine bekannten Gesichter - es ist nicht ASTA *heul. Damit sind die zwei auch gleich uninteressant für mein Pony geworden.

Wir queren die Bahnlinie an der Rufschranke, warten auf noch mehr Spaziergänger, weil der Weg doch ein wenig schmal ist, treffen noch mehr Isländer, nehmen den Bogen über die Brücke über die Wupper unter der Bahn hindurch. Janik. Janik ist höchst interessiert, ob er mal streicheln darf? Ja, darf er, wie das Pferd heißt, wo ich langreite, ob ich schon mal hier war möchte er wissen, denn er sieht die vielen Hufspuren im Matsch. Ob es den Stock mag - nein, Pferde essen ja lieber Gras, warum es wohl Schuhe anhat? Rechts oder geradeaus? "Ich gehe einfach mal mit". Warum ich denn einen Helm auf dem Kopf habe? Sein Hund Diffy trägt Minchens Farbe, interessiert sich aber nicht die Bohne für das Pferd. Schliesslich wird Janik von seinen Eltern zurückgepfiffen, nun ist die Bahn frei für einen befreienden Trab. Noch mehr Kinder - es ist ja noch Platz auf der Decke - ne, aber zu gefährlich, Minchen Vulkano galoppiert davon.
Guck, ein kleines Kind, das darf schon alleine reiten, aber sooo jung bin ich dann doch nicht mehr.

Zurück über die Brücke, Spaziergänger mit zwei Hunden, der eine Hund verpasst den Anschluß, traut sich nicht am Pferd vorbei. Also kurz rechts herum geritten, damit Hund zu Frauchen kann. Der Weg ist schmal, noch mehr Spaziergänger und ein famoser Baumstamm, ein herrlicher Sprung, wild buckelnd setzt Minchen darüber - Powerminchen.

Zwei Radfahrer genau an der Abbruchkante und Mina will nicht halten. So geht das aber nicht. Steh. Zum Glück ist die Radfahrerin eine verständige Person, die auf uns wartet, bis wir ausdiskutiert haben. Frühling im Kopf, Spurt bis zum Ende des Weges, wir haben freie Bahn.
Der Berg war gestern sehr rutschig, darum wähle ich heute den Weg über die Serpentinen. Ein Baum liegt immernoch quer, keine Chance, sich darunter her zu quetschen oder drum herum zu reiten, zurück und den direkten Weg den Berg hoch - dafür hat Minchen die Hundeleine um den Hals, damit ich nicht ganz verloren gehe. Oben angekommen sitze ich auf ihren Nieren. Minchen knattert weiter, Hüscheider Feld, Gärten, hinab ins Tal. Ein Ritt auf dem Vulkan.
Langsam kühlt die Lava.
 
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