Ritt zum Rhein

ein strahlend schöner Sommertag
31. Mai 2009

Sandra hatte den Wunsch, mal wieder einen richtig schönen langen Ritt zu unternehmen, da bin ich natürlich gerne dabei! Bürgerbusch oder Rhein, na, zum Rhein wollten wir doch schon lange mal wieder reiten, dann machen wir das doch endlich! Gesagt, getan.
So machen wir uns "früh morgens" auf zum Stall. Ausnahmsweise sattel ich sogar. Zuerst reiten wir an die Wupper hinunter, grob folgen wir ihrem Verlauf, denn sie mündet kurz nachdem sie das Wasser der Dhünn aufgenommen hat zusammen mit dieser im Rhein.

Am Ziel

Schon steht das erste Hindernis vor uns, eine Holzbrücke mit einem Drehkreuz. Curly mag keine Holzbrücken und Minchen ist zu dick für das Drehkreuz... So wählen wir einen Pfad, der uns direkt nach Opladen führt, ein kurzer Schwenk nach Links und wir sind wieder auf unserer Strecke. Den Tunnel unter der Straße passieren unsere Pferdchen ohne zu zögern. Dahinter sind wir auch schon wieder im Grünen. Ein Mann mit seinen Hunden traut sich nicht so recht an den Pferden vorbei. Es ist nicht klar, ob er den Pferden nicht traut oder seinen Hunden, aber wir warten vorsichtshalber in der Wiese.
Am Tierheim vorbei gelangen wir in den Reuschenberger Busch. Dort gibt es schöne Reitwege, leider liegt ein Baum quer, so dass unsere tapferen Pferdchen über die Böschung klettern müssen.
Der Einstieg in die Wupper ist ziemlich unglücklich gewählt. Große Steine blockieren hier das Ufer. Nicht so einfach. Wir versuchen einen anderen Weg zu finden, reiten schön zwischen den Feldern hindurch, aber ein Überweg über die Wupper fehlt. Notgedrungen müssen wir über die scheppernde Brücke reiten. Curly ist anderer Meinung, er drängt energisch Richtung Heimat, läßt sich schließlich aber doch überzeugen mit uns zu kommen. Wenn jetzt nur kein Zug kommt... Geschafft. Curly, das hast Du gut gemacht.

Einmal wählen wir den falschen Abzweig, so dass wir in einem Bogen um einen Acker herumreiten, was an sich nicht stört, aber nun müssen wir doch an der Hecke mit den Gärten vorbei. Minchen findet das unheimlich. Ein Mann sprengt seinen Garten, dreht das Wasser für die Pferde netterweise aber ab, dabei Waschplatz kennen die Pferde. Doch was ist das? Plötzlich erstarrt Minchen zur Salzsäule, legt den Rückwärtsgang ein. Da hat sich etwas im Gras bewegt!!! Zwischen den Blumen! Oder ist es das Feuer? Ein Martinspferd kennt Feuer! Ich sitze ab uns führe Minchen an der unheimlichen Hecke vorbei, nun kann auch Curly folgen.
So, jetzt haben wir aber wirklich alle Schwierigkeiten überwunden. Vor uns liegen ausgedehnte einsame Felder. Viel Radfahrer sind unterwegs. Hoppla, da hat doch  jemand ein schwarzes Herz auf die Straße gemalt, Culry muß sich das genau angucken. Da sind wir auch schon an den Rheinwiesen und endlich am Rhein.

Minchen besieht sich die Wellen, die ein großer Dampfer ans Ufer schickt. Die Sonne spiegelt sich im Wasser, Funken glitzern, Kiesel knirschen unter ihren Hufen. Weiter rheinaufwärts schwimmen Leute im Rhein, in der Ferne kann man die Autobahnbrücke sehen. Trinken mag sie nicht, Rheinwasser schmeckt nicht. Wollen wir uns die Fähre mal ansehen? frage ich im Hinblick auf unseren anstehenden Wanderritt... aber Sandra mag nicht, Curly hat heute schon wieder eine Menge gelernt. Da kommen drei Motorboote angeflitzt, hüpfend springen sie über die Wellen, knallen schallend wieder auf dem Rheinwasser auf. Das mag Curly überhaupt nicht, er strebt zurück zu den Wiesen. Dort machen wir erstmal eine schöne große Pause mit Picknick.

Im Hintergrund wird das erste Heu geerntet. Duftige Windboen wehen zu uns herüber. Der Sommer kann kommen. Nur wenige Wolken trennen uns von einem tüchtigen Sonnenbrand.

Zurück reiten wir auf der anderen Seite der Wupper und suchen uns eine Strecke ohne die Metallbrücke. Minchen hängt weit ab, als ein Zug auf uns zugebraust kommt, ein Regionalzug, der einen Höllenlärm veranstaltet. Curly packt das blanke Entsetzen, auf dem Absatz kehrt kommt er auf uns zugaloppiert, flieht vor dem Zug. Gleich rennt er uns über den Haufen, aber er schlägt doch noch einen Haken. Wer ist schneller? Minchen bleib ja hier! Verunsichert hält Minchen die Stellung. Endlich ist der Zug vorbei, nun pariert auch Curly durch. Jetzt aber ab in die Felder, einsame Ruhe umgibt uns hier. Durch die Wupperauen gelangen wir zurück in die Zivilisation. An der großen Kreuzung warten wir auf die Grünphase, aber die Ampel läßt sich Zeit. Kein Zug weit und breit in Sicht, wir können die Gleise unterqueren. Ich kenne einen schönen Wiesenweg, der uns Richung Heimat bringen sollte, ohne Gleise. Leider hat hier inzwischen jemand Mais gesäht... So ein Ärger. Der nächste Zug kommt vorbei gerauscht. Aus der Ferne mit genügend Sicherheitsabstand kann auch Curly dem Zug nachschauen. Was machen wir nun? Einfach quer über das Feld reiten, das machen wir natürlich nicht, auch wenn die Nerven blank liegen. So wählen wir den Weg mitten durch Opladen.

Zurück am Stall, geschafft. Ein Abenteuerritt, anstrengend was es, aber trotzdem schön.

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