Mondenkind II

Scarlet's Walk
28.10.02 Ihr neues Werk, randvoll, mit Bonus im Web, Roadmovie, eine Hommage an Amerika. Ruhig aber interessant. Gehen wir mit Tori auf die Reise... Here we go....

Following Scarlet's Tour
Die europäischen Tourdaten sind da, Frankfurt, Klar ein muß, Oberhausen auch, weil es "um die Ecke" ist. Obwohl ich schnell bin, bekomme ich über Tickets-per-post nur Karten in den hinteren Blöcken, also irgendetwas ist da schief gelaufen! München und Berlin liegen einfach verlockend genial auf einem Samstag, ob ich da bessere Karten ergattern kann? Obwohl die Tickets schon über eine Woche im Verkauf sind, für München der Status "nur noch wenige Karten vorhanden" angezeigt wird, bekomme ich überraschend gute Plätze, 4 Reihe und 15 Reihe, beides Parkett!! Super, ich freu mich drauf! Aber zuerst kommt der Amerikanische erste Teil...

Jahresende 2002
Gespannt verfolge ich auf "the dent" den Verlauf der Tour. Tori ist wieder mit Band unterwegs, Matt Chamberlein begleitet sie am Schlagzeug, Jon Evans mit dem Bass. Das gibt ihr weniger individuellen Spielraum, untermalt ihre Musik aber sehr passend. Während des Roadside Cafe = Silent Time gehört die Bühne allein ihr und ihrem Bösi. Kein einziger Song von Strange Little Girl erblickt das Licht on Scarlets Walk, aber sehr viele Stücke ihres aktuellen Albums hat sie im Programm. Ungewöhnlich lang sind ihre Zeremonien und auch ihr Support, Howie Day kommt bei den Fans wohl gut an. Das läßt ja einiges erwarten...

Europatour 2003 Deutschlandauftakt in Oberhausen
Es gibt M&Gs auf dieser Tour, trotz der Jahreszeit, hurra!
Früh verabschiede ich mich von den Kollegen, rechtzeitig bin ich am Künstlereingang der Arena. All die lieben EWFs sind schon da, freudige Begrüßung. Die Sonne kommt hinter den Wolken hervor, taucht das graue Betongebäude in ein warmes Licht. Winterlich kalte Temperaturen lassen einige trotzdem Frösteln.
Endlich ist sie da, Tori entsteigt dem Bus, kommt zu uns herüber, "Hallo" zu sagen. Geduldig signiert sie CDs und Fanartikel, läßt sich für die gelaufenen Konzerte gratulieren, Fotografieren... ich schieße mein allererstes eigenes M&G Foto, jipieie, hoffentlich ist es etwas geworden...
Any Song requests? Oh yes, Spark, aber das wird sie nicht spielen. Boys in the trees vielleicht?
Bis zum Abend sind es noch zwei Stunden. Im Alex wärmen wir uns auf, freuen uns auf das Konzert...
 
M&G Tori
in Oberhausen

21. Januar 2003 Die Oberhausener Arena füllt sich, wird mit "Wampum Prayer" in Szene gesetzt, bevor Matt und Jon die Show mit ihrem Spiel eröffnen. Tori kommt auf die Bühne gehüpft, verbeugt sich artig, das Spiel beginnt. Gekleidet in einem luftigen beigen Sommerkleid mit hochhackigen Mokassins begiebt sie sich zum Klavier und startet gleich durch mit einem Höhepunkt, A Sorta Fairytale, viel rockiger als auf der CD, überhaupt läßt sie die Arena mit ihren Stücken leben, so rockig, so fetzig kommt sie dieses Jahr daher. Typische Pose, den linken Fuß auf den Pedalen, das rechte Bein weit nach hinten abgespreizt. Daß sie so überhaupt spielen kann,... aber sie kann, und wie! Nicht nur spielen, zaubern! Zwischendurch bedient sie noch das Keyboard hinter ihr und hat dazu noch Luft für untermalende Bewegungen, vom Feinsten. Gleich geht es weiter mit basslastigen Sound, Little Earthquakes, dunkel, bebend - ouhouh these little earthquakes, just wow!. Der Sound ist viel besser ausgesteuert, als 98, nicht so drönend und die Lautstärke ist auch sehr angenehm, kein Klingeln in den Ohren hinterher. :-) Trotzdem reißt dieses Konzert mit. Pancake, der zweite Song von Scarlets Walk, dann ein weiterer Höhepunkt, Caught a Lite Sneeze bei dem Jon das intro übernimmt - früher machte das Steve Caton, er fehlt ein wenig seit SLG, gefolgt von einer obercoolen Improvisation in Mrs. Jesus, eines meiner persöhnlichen Juwelen bisher. Rythmisch, Tori benutzt den Klangkörper ihres Flügels um Take to the Sky einzuleiten, ein weiterer sehr bewegender Sound, oh, die Arena rockt, kaum hält es mich auf dem Sitz. Kaum läßt sie Platz für angemessenen Applaus, schon erklingt Black Dove als erster Choirgirl Song. Der Bass wummert durch die Lautsprecher, fantastisch. Je fetziger der Klang, desto heftiger wirbeln die Laser durch die Arena, manche blenden auch. Es folgt Wednesday, ein beschwingtes, tänzerisches Lied, an irische Folklore erinnernd. Also wer da noch still halten kann... ts. Jon und Matt verlassen die Bühne, von der Decke wird das Roadside Cafe Schild herabgelassen, nun sind wir alleine mit Tori und ihrem Bösi, die perfekte Gelegenheit für Überraschungen, Wünsche, Anregungen... River, ein wunderschönes Cover von Joni Mitchell, besonders das Wort "PEACE" betont Tori sehr deutlich. Grandios. Gleich darauf singt sie Carbon, ein weiteres persöhnliches Highlight, diesen Song mag ich ganz besonders. Zum Abschluss spielt sie Winter, ebenfalls ein ganz besonderer Song für mich, denn darüber bin ich überhaupt auf sie aufmerksam geworden. Jon und Matt nehmen wieder ihre Plätze ein, Playboy Mommy, Cornflake Girl - einfach süß ihr brrrorrr, Liquid Diamonds, ein Diamant von Choirgirl in meinen Augen, so lustvoll, sobewegend, Hotel! JA, da ist er, der Song, auf den ich 98 vergeblich gewartet habe, heute Abend darf ich ihn zum ersten Mal live erleben und er rockt und wie. Tief über die Tasten gebeugt hämmert sie den Rythmus, dieses Stück erfordert einiges an Konzentration. Tori ist einfach eine geniale Künstlerin. The Waitress, ein Lied, das ich immer geliebt habe, so grausam und doch versöhnlich - und immer lieben werde. Sie geht nicht so ins Exteme wie 98, doch die Botschaft ist eineutig "I believe in PEACE". I cant see New York gefolgt von iieee beschließen den Mainset der europäischen Tour.
Am Ende vom Hauptteil wurde es ein wenig Choirgirl lastig, aber was macht das, das sind doch die Stücke, die am besten zur Band passen? - und From the Choirgirl Hotel hat mir auf Anhieb gefallen. Stürmischer Applaus brandet auf, dieses war der erste Teil, doch der zweite folgt sogleich. Für die einen ist es Tradition, für die anderen ein Ärgernis, der "rush to the stage". Die letzten Töne sind kaum verklungen, da stehen schon die Ersten vorne am Gitter, dicht gedrängt stehen die Fans nun direkt vor der Bühne. Tori läßt sich nicht lange bitten, kommt zurück auf die Bühne getanzt, greift in die Tasten zu Taxi Ride "missing on a long taxi ride"... und Tear in Your Hand. Wieder verabschiedet sie sich, wieder läßt sie sich zurück auf die Bühne locken. "Father Father, I killed my monkey - I let it out to - taste the sweet of spring" Bliss was für ein schöner Song, er erinnert mich stark an sugar, ja ich höre diese beiden Stücke gerne direkt hintereinander, beide gefallen mir auf ihre Weise, sugar ist ein Song, den ich mir immer wünschen würde, aber Bliss, Bliss ist ein wunderbarer Ersatz. Hey Jupiter, eines ihrer älteren Werke (bfp) im neuen Gewand vollendet einen gelungenen Konzertabend. Tori winkt ihrem Publikum noch einmal zu und entschwindet endgültig hinter der Bühne.

Beobachter der Tour sprechen von einem Durchschnittskonzert, aber für mich war es superschön, denn es ist das Erste von dieser Tour, all die neuen Lieder habe ich live noch nicht erlebt und auch auf Hotel habe ich 98 noch vergeblich gewartet. Ein paar Perlen waren schon dabei, River, Carbon, Liquid Diamonds, SatY... Was für eine Show! Was für ein Genie, was für eine Künstlerin.

Die Rheinische Post schreibt am nächsten Tag:
" Tori Amos zählt unbestreitbar zu den Musikerinnen mit ausgeprägter eigener Note, nich tnur wegen ihrer Gänsehaut erzeugenden Art, Atem zu holen"
Wie wahr!
Allerdings bietet die Arena - auch zur Hälfte verhängt - keinen würdigen Rahmen, mit ihren Leuchtreklamen im Hintergrund, sowie Eis- und Getränkeverkauf während der Show, das ist rücksichtslos! Auch waren die Holzstühle hart und unbequem und äußerst ungeschickt aufgebaut - nicht einmal versetzt und ohne Anstieg. Da hilft auch der neue Name "König Pilsener Arena" nicht. Auf Hamburg und Polen verzichte ich, wir sehen uns wieder in München...

Überraschung München
Der Nachtzug trifft 45 Minuten zu früh! in München ein, genug Zeit, um meinen Anschlußzug nach Murnau zu erreichen. Dort besuche ich meinen Großvater und weil es gut 15 cm gescheit hat dort unten, spaziere ich noch eine Runde um den Staffelsee, Kindheitserinnerungen weckend, als wir noch regelmäßig die Weihnachtsferien hier verbracht haben. Gemütlich erreiche ich auch den Zug zurück nach München, kaufe eine Ansichtskarte für die "Road Crew" und begebe mich zu Fuß über Marienplatz und Stachus zur Philharmonie, wo schon einigen EWFs warten und beim Ausladen der Trucks zusehen. Ja, die Reise von Posen ist weit, nicht einmal einen Zaun haben sie aufgestellt. Aber das holen sie nach, sie bitten uns, Abstand zu halten, ok, ihr dürft wierder kommen. Ein paar Laufen um nur ja ganz vorne zu stehen, das gefällt Steve nicht, ihr könntet stolpern, warum tut ihr das? Alle die gelaufen sind zurück in die Zweite Reihe bitte! Oh Wunder, es wirkt bei den meisten. Eine einzelne Dame mit "schweren Einkaufstaschen" ist empört über die Gitter. Wir warten.
Die Reise von Posen hier herunter war lang. Entsprechend spät wird Tori im silbernen Audi vorgefahren. Trotzdem läßt Tori uns nicht umsonst warten. Steif gefroren sind die Gliedmassen und Zehen. Steve hat ein Einsehen mit uns und spendiert einen großen Becher heißen Tee! Wie wohl das tat! Außerdem bittet er uns dringend, "no rush to the stage, the venue is very limited".
Tori ist supersüß, beantwortet alle Fragen, Song requests? Anything special - :-) - ein geheimnisvolles Lächeln umspielt ihre Mundwinkel. Maybe she has something for us!
Im J.A.M. gönnen wir uns ersteinmal eine Riesentasse heiße Schokolade. Bis zum Konzert ist es noch genug Zeit für eine warme Mahlzeit.
 
M&G Tori in München unterm Baldachin

Die Dame am Eingang ist sehr trocken, als ich mich sorge, ob ich wohl den Nachtzug zurück erreichen werde. "Locker, das Konzert ist um 22 Uhr zu Ende, es gibt keine Zugaben..." da kennt sie aber Tori schlecht oder sie haben vergessen, ihr das zu sagen :-) 23:15 Uhr.
25. Januar 2003 Die Philharmonie München ist ein viel würdigeres Gebäude für eine Künstlerin wie Tori Amos, als die Arena, recht eng zwar, aber bequeme Polstersitze, von der zweiten Reihe an ansteigend, versetzt plaziert... Holzpanele statt Werbeplakate... Zwischen der ersten Reihe und der Bühne gibt es nur knapp einen Meter Platz, eine hervorragende Akustik.
Wampum Prayer verklingt, Matt und Jon starten ihr Spiel.
Anmutig kommt Tori auf die Bühne getippelt, diesmal trägt sie ein raffiniert geschnittenes Sommerkleid in variierenden Brauntönen mit Rautenmuster, dazu enge Lederstiefel mit wahnsinns spitzen hohen Absätzen. Traditionell eröffnet sie den Abend mit A Sorta Fairytale. Ich sitzte in der 5 Reihe, etwas nach Links. Sobald sie den Blick über den Flügel hebt, haben wir direkten Augenkontakt. Das ist einmalig. Gigantisch. Ich habe das Gefühl, sie schaut mich immerwieder an, aber natürlich ist das Blödsinn, das Publikum sitzt ja im Dunkeln. Schon bekommen wir die erste Überraschung serviert, In the Springtime of His Voodoo, bezaubernd - und wieder Bliss, ich könnte mitsingen, unterdrücke diesen Impuls aber. Cornflake Girl, ihr Hit, Tradition, wunderschön. "We've been in Poznan yesterday, it was, well, the trucks had to drive the whole night, but you are so delicious here". Nun spielt sie Northern Lad, ein eher seltener Gast, Don't Make me Come to Vegas, Sweet Sangria. Dieses Stück hat sie in Oberhausen ausnahmsweise ausgelassen, also war Oberhausen doch auch etwas Besonderes. Wednesday temperamentvoller Swing. Viel zu schnell ging das alles. Schon ist sie alleine auf der Bühne. Das Roadside Cafe Schild steht diesmal auf einem Podest, da war die Zeit wohl doch zu knapp bemessen. Ein langgehegter Wusch geht in Erfüllung, Boys in the Trees, ein Cover, das sie erst einmal gespielt hat, in Europa noch garnicht. Kaum ist der Mund vor Überraschung geschlossen, kann ich ihn wieder weit aufreißen: Enjoy the Silence! Und dazu dieser Blickwinkel, direkt in IHREM Blickwinkel. Nicht nur, daß sie auf dieser Tour noch überhaupt kein einziges Mal einen SLG Song gespielt hat, nein, und dann auch noch Enjoy the Silence, wo ich doch ihre Live Interpretation sooo liebe. " Words like violence - Break the Silence - Come crashing in - Into my little World... Words can only do harm"
Ich kann es kaum fassen. SatY mit dieser wunderschönen Oberlinie, diese fröhliche Melodie, die sie 2001 dort eingebaut hat, umwerfend. Perlen im Dreierpack. Doch damit nicht genug, Jon und Matt kehren auf die Bühne zurück, 1000 Oceans, diese Ballade hat sie auch erst einmal auf Scarlets Walk gespielt. "These Tears I've cried, I've cried of 1000 oceans" Venus, die Göttin der Schönheit. Spring Haze, Tear in Your Hand, ihre Zugabe aus Oberhausen.  "Looking for a Saviour in these dirty streets" Crucify - wir sind wieder bei ihrem ersten Album gelandet, aber natürlich hat auch dieses Stück eine Wandlung erfahren. Ein furioses Hotel, I Can't See New York - im Staub des 11. September... gefolgt von iieee beenden den Set. No rush to the Stage! Tatsächlich, die Fans halten sich an diese Bitte. Keiner wagt es, zur Bühne vorzulaufen. Dafür bekam Tori wohlverdiente "standing ovations" für ein grandioses Konzert.
Gleich kommt die zurück auf die Bühne geschwebt, nimmt Platz auf ihrem Klavierhocker, was ist es, was wird die spielen? Talula talula - you don't want to loooooose her - she must be worth losing - if it is worth something... say goodbye to the old world" wie passend! Und so ganz anders, als mit dem blechernden Chamberlo, ein sehr feuriger bfp song und ich liebe ihn und wie. she's chasing tornados. Jetzt würde Blood Roses gut passen, ein geheimer Wunsch von mir, aber sie entscheidet sich für Amber Waves, das erste Stück des aktuellen Albums. Wieder geht ein Stück Abend zu ende, wieder verabschiedet Tori sich von ihren Zuhörern, kurz nur :-) Ein zweite Zugabe wird sie noch geben. Das hat ihr wohl niemand gesagt, daß es in München keine Zugaben gibt... zum Glück. Ja, Tori kommt zurück, strahlt. Noch einmal heizt sie dem Publikum richtig ein, Black Dove, ein weiteres Choirgirl, rockig, fetzig, genial, schwarz. Und noch eine Überraschung, Black Swan (mit Band), ein ruhiger wunderschöner und seltener Abschluss. Ich hätte nichts gegen Hey Jupiter einzuwenden gehabt, aber Black Swan setzt dem ganzen die Krönung auf, das i Tüpfelchen.
Auch der schönste Abend hat ein Ende und dieses ist für heute erreicht, die Lichter flammen auf, die Philharmonie wird geräumt.
Pünktlich erreiche ich den Nachtzug, strecke meinen müden Körper aus. 6:15 Uhr in Köln, 6:58 Uhr in Lev... da fährt am heiligen Sonntag Morgen natürlich noch kein Bus, aber 1 1/2 Stunden warten? neeee.... Es ist dunkel und trübe aber trocken, also spaziere ich zu Fuß die Dhünn hinauf und lasse das Wochenende Revue passieren...

OB+M: 44 Stücke, 30 verschiedene Songs und das MIT BAND!!!!

Ist das zu toppen? Vielleicht Frankfurt, wir werden sehen. Zunächst treffe ich die EWFs beim Vanessa Carlton Konzert in Köln wieder, Tori in Berlin im ICC - Messegelände. Eine Überdosis Tori - nee, das geht wirklich nicht. Diese Frau ist so einmalig, von ihrer Musik kann man einfach nicht genug bekommen.
to be continued...

Eine Reise nach Berlin
Es ist wieder kalt geworden in Deutschland, für das Wochenende sind sogar Schneestürme angesagt. In der Nacht hat es auch kräftig geschneit, selbst bei uns in den Niederrungen, Freitag beherrschen vor allem Staunachrichten das Radio... doch wir haben Glück, Samstag früh sind die Straßen frei und wir gelangen glatt und ohne Zwischenfälle nach Berlin Three wills and three wants. My wants are definitely Happy Phantom, Sugar and Siren. Das ICC liegt direkt an der Autobahn und auch unser Hotel ist "gleich um die Ecke". Die Bürgersteige sind vereist. Frierend erkunden wir das Gelände, es gäb schon einen geeigneten Eingang für ein potentielles M&G... Die Tourbusse fahren am Messegelände vorbei, Steve kommt des Weges "hell..." "I have no fucking idea - I am just arrived" - ohoh, da ist aber jemand schlecht drauf... Schließlich die traurige Nachricht, es wird kein M&G geben, das Gelände ist einfach zu weitläufig und zu unübersichtlich, wir sollen nicht weiter frieren... Aber wenn wir doch FRIEREN WOLLEN!!!!
*Sigh. Wir fügen uns, frieren nicht weiter sondern begeben uns in die Kupferpfanne, erstmal eine heiße Tasse Schokolade, dann ein leckeres Essen :-)

Im ICC ist es im Gegensatz zu draußen mollig warm, ja fast zu warm, die Luft wird schnell stickig, meine Augenlieder werden schwer und auch meine Sitznachbarn rechts und links gähnen unverholen. Eigentlich ist es ein guter Platz, direkte Sicht, keine Köpfe im Weg, direkt vor Toris Augen. Ein wenig weit rechts vielleicht, denn Matt Chamberlein wird von hier nicht zu sehen sein, da befindet sich ein blauer Vorhang im Weg. Howie Day arbeitet hart an seinem Set, interessant, wie er die Stücke live abmischt, daß sie nachklingen und er die Schleifen wieder begleitet, sehr interessant. Kein Wunder, daß seine CD nach dem Konzert vollständig ausverkauft ist.
1. Februar 2003 Punkt einundzwanzig Uhr erlischt das Licht im Saal erneut, the Wampum Prayer. Der rote Vorhang fällt, Matt und Jon spielen die Riffs zu A Sorta Fairytale. Die rothaarige Fee wandelt auf die Bühne, geschmückt mit einem grün blau schillerndem Federkleid, daß ihr ausgesprochen gut steht. Sie huldigt dem Publikum, hoppla, da hätt sie beinahe das Gleichgewicht verloren - gerade noch gefangen - in tänzerischen Bewegungen begibt sie sich an das Piano, das Bösendorfer Stück glänzt im Scheinwerferlicht makellos, spiegelnd. Tori greift in die Tasten und schon sind wir mittendrin in Scarlets Reise. Temperamentvoll, bezaubernd. Als nächstes folgt Bliss, hurra. "Berlin one of my favorite Cities". Der Sound ist sehr gut, ein wenig basslastig, aber gut. Später stellt sich heraus, daß er vorne längst nicht so gut ankam. Pancake, wow, rauh, ungezügelt läßt sie ihre Stimme durch das Mikrophon tönen, Cornflake Girl wird mit besonderem Applaus gewürdigt, ihr Brrr ist heute nur ganz kurz, aber sie ist gut gelaunt, es macht riesigen Spaß ihr zuzuhören und zuzusehen. Der Funke springt über, der Saal glänzt in ihrem Licht. Liquid Diamonds.
Sweet Sangria, Caught a Lite Sneeze, oh wednesday, da kann man einfach nicht still halten. Bisher habe ich alle Stücke auch schon in Oberhausen oder München miterleben dürfen, trotzdem ist es ein wunderschönes Konzert, atemberaubend. Die Band verläßt die Bühne, Roadside Cafe. Was wird sie und heute bieten?
Für die einen völlig unerwartet, für die anderen keine Überraschung, smells like teen spirits gehört zu Berlin wie der Berliner Bär. Ich habe dieses Nirvana Cover zuletzt 94 in Frankfurt live gehört und muß sagen, kein Vergleich zu 2003. Neun Jahre Übung, neun Jahre Erfahrung die Frau hat sich verdammt weiterentwickelt, kein Ton zu tief, kein Ton zu hoch, sie triffts, unglaublich. Ein Geschenk für uns, von ihr hart erarbeitet. Es klingt toll.
China, ein Klassiker aber für mich neu auf dieser Tour, glockenklar ist ihre Stimme, fantastisch. Der Doughnut Song - ebenfalls ein Plus in der Statistik - aus der Pele Zeit, ein Glanzstück des Abends, so rein, so zart und doch so ausdrucksvoll. Wunderschön. Elfengleich. Das war das Roadside Cafe.
Die Band komplettiert sich wieder, Amber Waves in München als erste Zugabe gespielt löst auch in dieser Umgebung Wellen des Glückes aus, Concertina, dieses Stück spielt sie besonders genial, geradewegs dem Publikum zugewand, mit Links bedient sie den Flügel, rechts greift sie kräftig in die Tasten des Keyboards, sehr energiegeladen, grandios unschlagbar.
The Waitress tauchte auch schon im Set von Oberhausen auf, heute Abend ist es viel energiegeladener, furioser, dramatischer, Take to the Sky, ein Stück, das ich nicht oft genug hören kann, sehr intensiv heute, täusch ich mich, oder hat sie da eine neue Melodie eingebaut,
        take,
take,         take?
Precious Things, ein weiteres Highlight, typische Tori performance, I can't see New York, iieee, standing ovations, hochverdient. Matt und Jon im Arm entschwindet sie Backstage. Ein paar Leute laufen nach vorne, dann immer mehr, aber der Platz ist begrenzt, die Leute stauen sich im Gang, während die Zuschauer auf den teuren Orchesterpläzten ungestört das Geschehen auf der Bühne verfolgen können. Ich bleibe wo ich bin, die Sicht ist gut und der Sound auch.
Tori kehrt zurück auf die Bühne, läßt sich nicht lange feiern, nimmt uns mit on a long taxi ride. Dann folgt doch noch eine größere Überraschung, Spark, ein spezieller Wunsch vom Meet and Greet in Oberhausen und München - längst nicht mehr daran geglaubt - "don't bother, I won't play Spark". Und nun ist sie da, live und voller Inbrunst. "couldn't keep baby alive" das tut weh. Schnell verabschiedet sie sich wieder vom Publikum, nimmt den Applaus an, taucht ab. Noch einmal kommt sie zurück für ein geniales Talula, gefolgt von Hey Jupiter, glasklar, wunderschön, wunderbar. Aus meiner Sicht unbedingt eine sehr geladene und sehr gute Show. Technisch perfekt. Hurray to Berlin.
Winkend läuft sie von der Bühne, nun ist endgültig Schluß, Feierabend für eine begnadete Künstlerin, Sängerin, Pianistin, Songwriterin, Tori Amos.

22 more Songs, 6 I haven't heard before... (live this tour)

waiting for Frankfurt...

M&G - Ansichtssache
oder wer will denn schon immer vorne stehen. Die Securities sind heute besonders besorgt. Da es angeblich noch Eis am Bühneneingang der Jahrhunderthalle gibt, dirigieren sie uns zum Haupteingang, dort treffen sich die EWFs ersteinmal zu einem zwar lausekalten aber gemütlichen Picknick. Mr. Sanchez würde und später abholen. Nicht Mr. Sanchez, aber der unfreundliche Sec von vorher holt uns dann später ab, LANGSAM, es ist glatt - jaja. Schon geht das Gerenne los. Ne, Kinder, darauf habe ich wirklich keinen Bock. Macht aber nix, trotz meines eher gemächlichen Gangs erwische ich einen prima Platz in der dritten Reihe, nur kleine Leute vor mir, perfekt. Doch dann kommt Mr. Sanchez und will unbedingt neue Gesichter vorne haben. Hab ich schon erwähnt, daß immer die Selben EWFs vornen stehen - nein? ist aber so. Mr. Sanchez setzt sich durch. Von hinten drängeln und schieben sich ganz große neue Gesichter nach vorne. Mein so geschätzter Platz in der dritten Reihe befindet sich plötzlich ganz unsichtig in der fünften oder sechsten Reihe und nicht nur die in die zweite Reihe verwiesenen Fans sind sauer ob der Aktion von Mr. Sanchez. Ich seh nun garnichts mehr. Macht aber nix, ich stand 98 in Frankfurt schon mal ganz vorne und MEINE ERSTEN EIGENEN M&G Fotos hab ich ja auch schon in der Kamera :-)
Hinten ist es auch sehr nett. Da es keinen Platz zu verteidigen gibt, kann man sich bewegen und prima mit anderen unterhalten. Ich lerne ganz neue Leute kennen, vor allem aus dem Forum, wo ich mich ja bisher noch garnicht aufgehaltne habe. Die Sonne scheint, es ist das letzte Konzert der Europatour, wir erwarten etwas ganz besonderes...
Kurz nach vier Uhr erscheint Tori auf dem Hof, kommt zu uns herüber. Kurz erhasche ich einen Blick. Die Interviews sind aber zu leise, als daß man hier hinten etwas verstehen könnte. Langsam arbeitet sie sich von rechts nach links an der wartenden Menge vorbei. Schließlich steht sie an "unserer" Ecke, will sich schon verabschieden, zögert trotz Mr. Hopkins intensiven Drängens noch einmal. Plötzlich steht sie genau vor mir, freie Sicht! Vor Schreck bringe ich kein Wort heraus...
 

M&G
Tori Amos
hinter der Jahrhunderthalle
Frankfurt Höchst
5. Februar 2003

Keine Überraschung aber ein wunderschöner Abschluß
oder doch?
Howie Day supports Tori Amos. Heute steht neben ihm noch ein Schlagzeug, eine Miniversion des Aufbaus, hinterdem sich Matt Chamberlein versteckt und Tori unterstützt. Er bringt nicht nur ein neues Stück, nein, heute hat er auch zwei Freunde dabei, die ihn beim letzten Song begleiten: Matt Chamberlein am Schlagzeug und Jon Evans am Bass, wie cool. Matt wirkt sehr verloren hinter dem Trömmelchen, aber die Aktion kommt prima an.
Leider wird Howie beim zweiten Teil der Amerikatournee nicht mehr dabei sein...

                       "So - this is our last stop before we go back over the water. And -
                       we leave with heavy hearts because it´s been very very eye-
                       opening being over here. *she took a breath* Don´t let us
                       americans push you around. Well, the ones that believe in the
                       same thing are counting on you."

5. Februar 2003 Jahrhunderhalle Höchst. Kein schönes Gebäude, aber ein fabelhafter Klang.

23 more, 6 1/2 new :)

My Personalized Scarlet's Walk Stats
              Results taken from http://livelists.dyndns.org/sw.stats/

              Total number of shows attended: 4
              Total number of songs performed: 93
              Total number of songs, each individual song counted only once: 48
              Total number of songs played only one time: 24
              Average number of songs per show: 23.25

              Ratio of individual songs to average number of songs per show: 48 / 23.25
              Note: Multiple shows with no variation in the setlist would yield a ratio approaching 1 (e.g. 23 / 23). The higher the first value in this ratio, the greater the amount of variety in the setlists.)

              List of all songs played, preceded by number of times played:
              (Songs only played once also indicate at which show the song was played.)

              1: 1,000 Oceans - Munch
              1: Black Swan - Munch
              1: Boys in the Trees - Munch
              1: Carbon - Ober
              1: China - Berl
              1: Cloud on My Tongue - Frank
              1: Concertina - Berl
              1: Cooling - Frank
              1: Desperado - Frank
              1: Doughnut Song - Berl
              1: Enjoy The Silence - Munch
              1: In the Springtime Of His Voodoo - Munch
              1: Mrs. Jesus - Ober
              1: Northern Lad - Munch
              1: Past the Mission - Frank
              1: Playboy Mommy - Ober
              1: Putting the Damage On - Frank
              1: River - Ober
              1: Silent All These Years - Munch
              1: Smells Like Teen Spirit - Berl
              1: Spark - Berl
              1: Spring Haze - Munch
              1: Twinkle - Frank
              1: Winter - Ober
              2: Crucify
              2: Don't Make Me Come To Vegas
              2: Hey Jupiter
              2: Hotel
              2: Liquid Diamonds
              2: Little Earthquakes
              2: Precious Things
              2: Take to the Sky
              2: Talula
              2: Waitress
              3: Amber Waves
              3: Black Dove (January)
              3: Caught a Lite Sneeze
              3: Pancake
              3: Sweet Sangria
              3: Taxi Ride
              3: Tear In Your Hand
              4: Bliss
              4: Cornflake Girl
              4: I Can't See New York
              4: Iieee
              4: Sorta Fairytale, A
              4: Wampum Prayer
              4: Wednesday

Keine Angst vor Matsch und Schnee
Ein hoch auf Rasputin, mit Winterreifen und Allrad fuhr er uns sicher zurück durch heftiges Schneetreiben  im Westerwald.

I: What do you think of performers like Tori Amos and Fiona Apple?
Paula Cole: I'm jealous of Tori's touring success. She works really hard and deserves it.
-- Paula Cole

more EWF by Winni & Dany & 2005
 
 

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